Wegen Depotgebühren
Seco droht Schweizer Banken

Die Banken haben das Staatssekretariat für Wirtschaft am Hals. Das Amt verlangt, dass die Geldhäuser die Gebühren beim Wertschriften-Transfer abschaffen.
Publiziert: 17.12.2016 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:47 Uhr
Schweizer Banken sind im Visier vom Seco.
Foto: GAETAN BALLY

Kunden ärgern sich schon lange: In Zeiten von Negativzinsen finanzieren sich Banken immer häufiger über Gebühren. Jetzt hat sogar das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Bern genug.

Konkret geht es um Kosten, die ein Geldinstitut verrechnet, wenn ein Kunde sein Wertschriftendepot zu einer anderen Bank zügelt. Die meisten Banken verrechnen eine Pauschale – in der Regel zwischen 50 und 200 Franken pro Position. 

Diesen Gebühren hält das Seco für missbräuchlich. Wie die «Finanz und Wirtschaft» schreibt, hat das Amt im September darum rund dreissig Schweizer Banken einen bösen Brief geschickt. Darin verlangt das Seco, dass die Geldhäuser künftig auf Gebühren bei der Beendigung der Kundenbeziehung verzichten. Frist: 31. Dezember 2016.

Gutachten erstellt

Den Banken passt das gar nicht. Sie haben darum die Schweizerische Bankiervereinigung eingeschaltet, welche darauf ein Rechtsgutachten erstellte. Wenig überraschend kommt der Banken-Dachverband zum Schluss, dass solche Gebühren rechtens sind.

Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen. Nach Gesprächen mit der Bankiervereinigung verlängerte das Seco die Antwortfrist bis zum 31. März 2017. Das freut den Dachverband: «Es ist positiv, dass das Seco nun genügend Zeit für die abklärenden Gespräche mit der Branche eingeräumt hat», sagt ein Sprecher der Zeitung.

Den Stein ins Rollen gebracht hat Preisüberwacher Stefan Meierhans (48). Er untersuchte letztes Jahr Transfergebühren für Wertschriftendepots. Dabei kam die Vermutung auf, dass Banken mit hohen Gebühren die Kunden vom Wechsel abhalten wollen. (bam)

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