Die Einlagen von Bund und Banken bei der SNB erreichten am 24. März 567,0 Milliarden Franken. Das ist nach Angaben der SNB vom Montag ein Plus gegenüber der Vorwoche von satten 51,9 Milliarden Franken. Einen solchen Anstieg hat man auch in den vergangenen Jahren, als die SNB mit zum Teil massiven Devisenkäufen gegen einen zu starken Franken ankämpfte, nicht gesehen. In diesem Zusammenhang waren die Sichtguthaben in der Regel wöchentlich jeweils meist nur um ein paar Milliarden Franken gestiegen, nur in Ausnahmefällen waren es etwas mehr als 10 Milliarden.
Der starke Anstieg der Sichtguthaben dürfte im Zusammenhang mit den Problemen der Credit Suisse stehen. «Ich gehe davon aus, dass die CS die zusätzliche Liquidität bezogen hat, welche die SNB ihr zur Verfügung gestellt hat», sagte Thoms Stucki, Chefstratege der St. Galler Kantonalbank auf Anfrage von AWP.
Um der in Schwierigkeiten geratenen CS zur Hilfe zu eilen, hatte die SNB der CS Mitte Monat bereits einen Kredit über 50 Milliarden Franken gewährt, den die Bank dann auch - zumindest in grossen Teilen - bezogen hat.
Bundesrätin Karin Keller-Sutter jedenfalls sagte vorgestern in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF, die CS habe am vergangenen Wochenende bereits einen grossen Milliardenbetrag von der von Bund und Nationalbank gewährten Garantie beansprucht. Das Geld sei benötigt worden, weil im In- und im Ausland weiter Kunden Geld abgezogen hätten und weil die Gegenpartei, andere Banken, ihrerseits Garantien verlangt hätten.
Andere Faktoren, welche die Sichtguthaben derzeit beeinflussen, sind auch Devisenmarktinterventionen oder Bargeldbezüge. Der grosse Treiber in der vergangenen Woche dürften laut Experten aber die Liquiditätshilfen der SNB gewesen sein, die die Grossbanken CS und UBS in Anspruch genommen haben dürften.
Bei der SNB hiess es dazu, sie kommentiere Bewegungen der Sichtguthaben grundsätzlich nicht.
(SDA)