Gute Nachrichten sind im Falle der Hypothekarzinsen auch schlechte Nachrichten. Dank den Corona-Impfungen macht die Welt Fortschritte. Eine Ende der Pandemie ist nun immerhin in Sichtweite. Doch damit steigt auch die Angst vor einer Inflation nach dem Ende der Gesundheitskrise.
Dies führt bereits zu einem Anstieg der Hypothekarzinsen in der Schweiz. Laut dem Vergleichsdienst Comparis haben die Richtzinsen von Hypotheken mit zehn Jahren Laufzeit am Ende des ersten Quartal 2021 den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht.
Richtzinse steigen auf 1,2 Prozent
Die Aussichten auf einen globalen Wirtschaftsboom trieben die Zinsen nach oben, teilte Comparis in der Nacht auf Dienstag mit. Hätten die Richtzinsen für zehnjährige Hypotheken Anfang Jahr noch bei etwas über 1 Prozent gelegen, so seien es Ende März 1,2 Prozent gewesen.
Weniger deutlich hätten die Richtzinsen für Hypotheken mit einer Laufzeit von fünf und zwei Jahren angezogen. Mit 0,92 und 0,86 Prozent lägen sie gar leicht unter den Werten des Vorjahresquartals, wie die Daten der Comparis-Spezialistin HypoPlus zeigten.
Viele Marktteilnehmer glaubten an einen globalen Wirtschaftsboom nach einem baldigen Ende der Corona-Pandemie. Das wiederum führe zu aufkeimenden Inflationsängsten, was die Zinsen nach oben drücke.
Margen für Hypothekargeber werden enger
Die Refinanzierungskosten von Hypotheken verteuerten sich. Der zehnjährige Swap-Satz sei in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 35 Basispunkte auf etwas mehr als null Prozent gestiegen.
Die Hypothekarinstitute hätten diesen Anstieg bisher bei weitem nicht im vollen Umfang auf die Hypothekarnehmer abgewälzt. Dafür habe sich die Marge der Hyothekargeber verengt, was zeige, dass der Markt auf Anbieterseite spiele – zugunsten der Kreditnehmer. (nim/SDA)