Das Programm von Donald Trumps (71) WEF-Besuch nimmt langsam Gestalt an: Der 45. US-Präsident wird seine Rede am Freitag nächster Woche um 14 Uhr halten. Es wird einer der letzten Programmpunkte des 48. WEF sein, erklärten die Forums-Organisatoren gestern an einer Pressekonferenz in ihrem Hauptsitz in Genf. BLICK erfuhr dort: Trump reist am Donnerstag, 25. Januar, an und am Freitag nach seiner Rede wieder ab. Sein Auftritt, ein Highlight im Davoser Kongresszentrum, dauert rund 45 Minuten. Die WEF-Organisatoren erwarten, dass der US-Präsident erst eine Ansprache hält und sich dann den Fragen von WEF-Gründer Klaus Schwab (79) stellt.
Gestern jedoch schenkten die WEF-Organisatoren Donald Trump kaum Beachtung. Vor der versammelten Weltpresse sagte Schwab nur: «Es ist gut, dass er kommt.» Und das, obwohl Trumps Reise seit Tagen die ganze Schweiz elektrisiert.
Oder genau darum? Das Teilnehmerfeld wäre auch ohne Trump eines der besten, das je in Davos war. Obwohl Russland-Präsident Vladimir Putin (65) abgesagt hat und die Teilnahme von Kanzlerin Angela Merkel (63) noch wackelt. WEF-Präsident Børge Brende (52): «Es kommen noch 70 andere Staats- und Regierungschefs.» Auf wen sie besonders achten sollten? BLICK hat eine Auswahl getroffen.
Die mächtigsten Wirtschafts-Chefs
Eric Schmidt (62), USA, Präsident Alphabet
Nur Apple ist wertvoller: Die Google-Mutterfirma Alphabet ist knapp 600 Milliarden Franken wert. Das ist mehr, als die meisten Länder der Erde pro Jahr an Wirtschaftsleistung erbringen.
James Dimon (61), USA, CEO JPMorgan Chase
Boss der wertvollsten Bank der Welt. Jüngst in den Schlagzeilen, weil er Bitcoin-Käufer als «dumm» bezeichnete. Freut sich über die laxe Regulierung der Trump-Regierung.
Daniel Zhang (45), China, CEO AlibabaWenn
ein Unternehmen Amazon die Krone des grössten Onlineshops der Welt rauben kann, dann die Chinesen von Alibaba. In der Schweiz mit dem Unternehmen Aliexpress immer beliebter.
Die stärksten Politiker
Narendra Modi (67), Premierminister Indien
Führt den Aufstieg der grössten Demokratie der Welt zur globalen Supermacht an. Steht allerdings in der Kritik, das Wachstum bloss zu verwalten und nicht innovativ zu sein.
Emmanuel Macron (40), Präsident Frankreich
War vor seiner Wahl letztes Jahr ein politischer Niemand. Packt auch unpopuläre Reformen an. Dieser Jüngling soll unsere Nachbarn wieder zur Grande Nation machen.
Justin Trudeau (46), Premierminister Kanada
Heisst in seinem Land unter anderem Tausende syrische Flüchtlinge willkommen. Neben Macron der andere Anti-Trump am WEF. So cool, dass er als Kanadas Obama bezeichnet wird.
Die erfolgreichsten Frauen
Sheryl Sandberg (48), USA, COO Facebook
Erst bei Google, jetzt bei Facebook. Sandberg hat sich als Frau in der Männerdomäne der Tech-Riesen durchgesetzt. Die mächtigste Wirtschaftsfrau der Welt? Sicher eine der reichsten: Sie ist Milliardärin.
Christine Lagarde (62), Frankreich, Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF)
Übernahm 2011 während der Schuldenkrise das Steuer beim IWF. Hilft seitdem mit ihren Milliardenkrediten unter anderem Griechenland aus der Patsche.
Christiana Figueres (61), Costa Rica, umweltschützende Diplomatin
Der führende Kopf hinter dem Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015. Schaffte es, der vereinigten Weltpolitik ein Abkommen abzuringen – eine Meisterleistung.
Die aufregendsten Newcomer
Michel Temer (77), Präsident Brasilien
2016 unter fragwürdigen Umständen im Chaos-Land Brasilien an die Macht gekommen, nachdem seine Vorgängerin abgesetzt worden war. Grund: Pfusch bei den Staatsfinanzen. Temer-Gegner sprechen von einem Putsch.
XiangdongTan (50), China, CEO HNA Group
Der drittgrösste Flugi-Vermieter der Welt, Marktführer für An-Bord-Verpflegung. Und: HNA ist hungrig auf Schweizer Luftfahrt-Firmen – hat schon bei Dufry, Gategroup und Swissport zugebissen.
Ignazio Cassis (56), Aussenminister Schweiz
Trifft er in Davos schon zum zweiten Mal in seiner noch kurzen Amtszeit auf EU-Kommissionspräsident Juncker? Die Stimmung dürfte nach den Querelen im Dezember dieses Mal mieser sein als beim ersten Treffen im November.
Die grössten Entertainer
Shah Rukh Khan (52), indischer Schauspieler
Shah wer? Hier komplett unbekannt, auf dem Subkontinent ein Bollywood-Megastar. Setzt sich dort für Kinder- und Frauenrechte ein.
Elton John (70), englischer Sänger
Der Popstar (bekannt ist zum Beispiel «Your Song») hat vor 25 Jahren eine Hilfsorganisation für den Kampf gegen HIV gegründet – heute ist sie eine der wichtigsten auf diesem Gebiet.
Cate Blanchett (48), australische Schauspielerin
Gewann für ihre Rollen in «Blue Jasmine» (2013) und «The Aviator» (2004) zwei Oscars. Setzt sich dafür ein, dass die Welt die Flüchtlingskrise nicht vergisst.