Das ist aber alles andere als der «Best Deal», den Donald Trump (71) immer rausholen will: Wenn er während seines Aufenthalts im Hotel Intercontinental zu Davos – auch Goldenes Ei genannt – sein Lieblingsgetränk bestellt, zahlt er einen kräftigen WEF-Zuschlag.
Neun Franken kostet das Cola light während des Forums – normalerweise sind es sechs. BLICK hält sich am Donnerstagmorgen – zwei Stunden vor Donald Trumps Eintreffen – in der Lobby des Hotels auf und schaut sich die Speisekarte an: Ein Club-Sandwich kostet 42 statt normal 27 Franken. Das ist ein Plus von 56 Prozent.
Ein Blattsalätli kostet 18 statt normal 13 Franken – plus 38 Prozent. Und der Intercontinental Burger mit Speck und Bergäkse, den Trump sich vielleicht zum Cola gönnt, 58 statt 37 Franken. Ein Plus von 57 Prozent.
Das Luxus-Hotel Intercontinental wollte sich auf Anfrage von BLICK nicht zur Preispolitik äussern.
Rücksicht auf Stammkunden
Dabei probieren die WEF-Organisatoren seit Jahren, mittels dem «Spirit of Davos» genannten Abkommen, die Hoteliers zu fairen Preisen zu bewegen. Inhalt: Die Preise für Zimmer und Verpflegung sollen während des Forums nicht über 10 Prozent über den Preisen zur Hochsaison – also an Weihnachten – liegen.
Die meisten Hoteliers machen mit. Auch das Intercontinental? Direktor Christian Füglister will die Frage gegenüber BLICK nicht beantworten. Er sei schliesslich erst seit Oktober Hoteldirektor.
Auch ein anderes Hotel sorgt in Davos für Unmut mit seiner Gastronomie: Das Hotel Meierhof an der Promenade. BLICK isst dort am Donnerstag Znacht und erschrickt, als die Rechnung kommt: 10 Franken Zuschlag für jeden Sitzplatz. Macht ein Füfzgernötli für fünf Reporter! Dazu kommen zehn Prozent Servierzuschlag. Das sprengt den «Spirit of Davos» bei weitem. Dreist!
«Wir machen keine Fortschritte»
Reto Branschi (58), Direktor der Tourismus-Organisation von Davos-Klosters, zu BLICK: «Es gibt ein paar wenige Hotels, die Probleme machen. Mit dem Meierhof sind wir seit drei Jahren in Kontakt, machen aber keine Fortschritte.»
Das Hotel Meierhof wollte auf Anfrage von BLICK keine Stellung zu den Vorwürfen machen.
«Diese Aufschläge ist für die grossen Hotels während des WEF ganz normal – dort kommen die Normalsterblichen in Davos ja eh nicht rein», sagt René Kilchenmann (39), Wirt im Restaurant Cioccolino an der Promenade.
«Die normalen Restaurants wie wir schlagen aber nicht auf», verspricht er. «Wir machen sowieso schon viel mehr Umsatz als sonst im Jahr, da müssen wir uns nicht noch zusätzlich bereichern.»
Ähnlich tönts im Migros-Restaurant gleich neben dem Kongresszentrum, das während des WEF fast immer voll besetzt ist. Der Kassier begründet gegenüber BLICK, warum man nicht aufschlägt, obwohl die Hütte selbst dann voll wäre: «Wir haben viele Stammkunden aus Davos, die ihren Kafi auch während des WEF bei uns trinken. Die wollen wir nicht verärgern.»
US-Präsident Donald Trump kommt in die Schweiz zum 48. World Economic Forum. Die wichtigsten Informationen, Bilder und Videos zum WEF 2018 finden Sie hier.
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