Gut 1300 Franken kostet die Nacht im kleinsten Zimmer des Davoser Edelhotels Belvédère während des WEF. Normalerweise ist in dem Preis auch die Topaussicht über Davos und auf den Kurpark inbegriffen. Doch gestern ist vom Balkon der sogenannten Junior Lounge aus nur noch Weiss zu sehen: Der Schnee hat sich auf der Brüstung so hoch aufgetürmt, dass er den Gästen die teuer erkaufte Aussicht komplett raubt. «Wir wissen nicht mehr, wohin mit dem Schnee», sagte Hoteldirektorin Tina Heide gestern. Und sie verrät: «Wir hatten sogar eine Krisensitzung mit der Kantonspolizei Graubünden. Das gab es noch nie.»
35 Angestellte eines Technikzulieferers sassen wegen Lawinengefahr in ihren Wohnungen in den umliegenden Dörfern fest. Zudem waren die ÖV-Verbindungen nach Davos während Stunden gekappt.
US-Präsident Donald Trump kommt in die Schweiz zum 48. World Economic Forum. Die wichtigsten Informationen, Bilder und Videos zum WEF 2018 finden Sie hier.
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Bahnlinien gekappt
Schon am Morgen meldete die Rhätische Bahn mehrere Unterbrüche auf ihren wichtigsten Strecken: Auf der Arosalinie wurde wegen Lawinengefahr der Verkehr komplett eingestellt. Von Chur nach Arosa fuhren Ersatzbusse. Auch nach Davos und ins Unterengadin ging es erschwert. Hotel-Chefin Heide: «Da mussten wir am Morgen dringend beraten, was zu tun ist. Am Ende hat aber alles geklappt.»
Zermatt mal wieder abgeschnitten
In Zermatt VS ist die Lage prekärer. Seit Samstag ist der Ort wieder von der Aussenwelt abgeschnitten. 9000 Feriengäste hängen fest. Wer rauswollte, brauchte viel Geduld. Seit gestern Mittag besteht zwar eine Helikopter-Luftbrücke, aber die Warteschlange ging quer durchs Dorf. Fakt ist: Zwischen Zermatt und Täsch VS fahren bis mindestens heute Mittag keine Züge der Matterhorn Gotthard Bahn. Erschwerend kommt hinzu: Auch die Strasse von Täsch nach Zermatt ist dicht. Immerhin: Auf der Bahnstrecke von Visp VS nach Täsch verkehren Ersatzbusse anstelle von Zügen.
Besonders prekär war die Lage gestern in La Fouly VS, Zinal VS im Val d'Anniviers und St. Niklaus VS im Mattertal. In diesen Gefahrenzonen mussten die Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Die Gefahr bleibt. Und es könnte noch extremer werden. Denn mildere Temperaturen bringen Regen, Überschwemmungen und weichen Schnee. Die Folge: immense Lawinengefahr.