Secret Service darf nur kleine Waffen tragen, Scharfschützen sind verboten
WEF-Einsatzleitung setzt Trumps Beschützern Grenzen

Der Secret Service muss sich an die Regeln der WEF-Einsatzleitung halten: Bei Trumps Besuch am Weltwirtschaftsforum gibt die Einsatzleitung seinen Beschützern vor, wie sie sich mit dem Präsidenten zu bewegen haben.
Publiziert: 14.01.2018 um 08:45 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:36 Uhr
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Der Secret Service muss sich in Davos an die Regeln der Einsatzleitung des WEFs halten.
Foto: AP

Wenn Donald Trump (71) das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR besucht, wird er von Hunderten Agenten des Secret Service beschützt. Einige sind seit Mittwochabend bereits in der Schweiz. Doch in Davos muss sich das Sicherheitspersonal des Präsidenten an die Regeln der Einsatzleitung des WEFs halten – denn die Schweiz will verhindern, dass die Beschützer die Kontrolle übernehmen.

Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, lege die Einsatzleitung genau fest, wann, wo und wie sich der Secret Service mit dem US-Präsidenten bewegen dürfe. «Wir geben den Amerikanern die Grenzen vor», sagt Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei und Einsatzleiter am WEF.

Ausländische Scharfschützen dürfen nicht kommen

Laut Schlegel finden derzeit detaillierte Absprachen mit dem Secret Service, der US-Botschaft und dem Schweizer Bundessicherheitsdienst statt. Scharfschützen darf Trump nach Davos nicht mitnehmen: «Ausländische Scharfschützen dürfen nicht kommen», sagt Lulzana Musliu, Sprecherin des Bundesamts für Polizei (Fedpol).

Für das restliche Sicherheitspersonal gelten strenge Waffen-Vorgaben. Sie dürfen lediglich kleine Waffen und Pistolen tragen und brauchen dafür eine Bewilligung der Schweiz. 

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Ein Polizist, der bei Bill Clintons (71) Besuch in Davos im Jahr 2000 dabei war, erinnert sich: «Es war immer klar: Wenn Gefahr aufzieht, würden die Amerikaner sofort schiessen.» Zu glauben, dass die Amerikaner im Ernstfall darauf warteten, von Schweizer Polizisten Anweisungen zu erhalten, sei naiv.

Einsatzleiter Walter Schlegel glaubt, dass es möglich sei, die Amerikaner im Griff zu haben. «Im Jahr 2000 mag es vielleicht der Fall gewesen sein, dass die Amerikaner die Hauptarbeit übernahmen und wir die Nebenrolle spielten», sagt er. Heute sei dies wohl anders. «Nun legen wir genau fest, wann, wo und wie sich der Secret Service mit Donald Trump bewegen darf. Wir geben den Amerikanern die Grenzen vor.»

Hotel-Wände werden abhörsicher gemacht und auf Radioaktivität getestet

US-Journalist und Autor Ronald Kessler (74) ist ein Secret-Sevice-Experte. Er sagt: «Die Agenten haben den Auftrag, sämtliche Orte, die der Präsident passieren wird, zu überprüfen.» So werde von der Landebahn fürs Flugzeug bis zur Strasse in Davos alles überprüft. Am stärksten nimmt der Secret Service das Hotel des Präsidenten in Beschlag: Die Wände werden abhörsicher gemacht, nach Sprengstoff oder Kameras abgesucht oder auf Radioaktivität getestet.

Auf der gleichen Etage dulden die Beschützer keine anderen Gäste – und sogar die Stöcke unter- und oberhalb des Präsidenten müssen wenn möglich in der Hand der Amerikaner sein. Auch die Hotelangestellten werden laut Kessler genau überprüft. So muss das Hotel etwa vorbestrafte Personen während des Aufenthalts des Präsidenten freistellen. (kad

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