Offensive am WEF
Heli-Dienst von Uber unter Beschuss

Kaum gestartet, steht der Helikopter-Dienst von Uber schon in der Kritik. Es geht nicht ums Geldverdienen, sondern um Promotion. Taxifahrer kümmert der Limousinen-Dienst, den Uber ebenfalls am WEF anbietet hingegen wenig.
Publiziert: 19.01.2016 um 15:06 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:31 Uhr
Uber möchte den VIPs am Weltwirtschaftsforum in Davos Limousinen und Helikopter vermitteln.
Foto: AP Photo/Eric Risberg

Der Fahrzeugvermittler Uber hat gestern angekündigt, während des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos den Limousinenservice Uber Black und den Helikopter-Vermittler UberChopper anzubieten.

Fürs WEF solls Helis geben

Manche Promis bevorzugen den Luftweg. Da wittert Uber ein Geschäft. Am 20. und 21. Januar können Kunden über «UberChopper» nun einen Helikopter bestellen.

Es handelt sich um eine Zusammenarbeit mit BB Heli AG mit Sitz in Niederglatt (ZH). Ein Transferflug von Davos nach Zürich soll knapp 2'000 Franken kosten.

Zweifelhaftes Angebot

Mario Lang (42), Inhaber vom Vermittlungsdienst «Helikopterflug.ch» erstaunt das. «Die Maschinen von BB Heli AG sind einmotorig. Die Gäste, die in Davos überhaupt landen möchten, verlangen üblicherweise grössere Maschinen», sagt er. 

Auch der Preis überrascht Lang. Zum Vergleich: Beim Vermittler «Helikopterflug.ch» gibt es einen Flug von Davos an den Flughafen Zürich je nach Maschine und Buchungszeitpunkt für 8'000 – 12'000 Franken.

Günstigere Angebote wären höchstens auf Anfrage möglich. «Doch dafür müssten die Helis ausserhalb der Sicherheitszone von Davos oder Kloten landen», sagt Lang. Uber bestreitet dies. Die Landeplätze befänden sich sehr wohl in Davos und am Flughafen Zürich.

«Damit verdient man wohl kein Geld»

Die Sicherheitsauflagen für Helikopterflüge sind sehr strikt. Zudem erheben Davos und Zürich Gebühren für eine Helikopterlandung. Am Flughafen Zürich kostet sie pro Person 50 Franken.

Lang zweifelt deshalb, dass es bei dem Angebot ums Geldverdienen geht: «Uber versucht wohl, mit dem Angebot einfach mediale Aufmerksamkeit zu erreichen.» Ob die WEF-Besucher wirklich Flüge buchen werden, werde sich zeigen.

Uber-Sprecher Azimi gibt zu, dass der Gewinn nicht im Zentrum steht. «Wir wollen unseren Nutzern einen zusätzlichen Service anbieten. Lokale Helikopter können höchstens von unserem Dienst profitieren, weil sie dadurch bekannter werden.»

Davoser Taxidienste zeigen sich unbeeindruckt

Bei Davoser Taxiunternehmen merke man noch nichts von der aufkommenden Konkurrenz. Das sagen Mitarbeiter von «Express Taxi» und «Adler Taxi» auf Nachfrage. Bisher laufe das Geschäft wie gewohnt.

John Ehrat von «Gotschna Taxi» erklärt, die Buchungen für die Zeit über das WEF würden üblicherweise schon im Oktober oder November getätigt. «Wir haben 90 Prozent Stammkundschaft und die hat schon gebucht.»

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.