Nico Rosberg (33) ist jetzt Geschäftspartner der SBB. Indirekt zumindest. Der Deutsch-Finne, der 2016 nur fünf Tage nach dem Gewinn des Weltmeistertitels in der Formel 1 den völlig überraschenden Rücktritt gab, ist am deutschen Start-up Lilium beteiligt. Dieses baut Drohnen, die Menschen befördern, und hat mit den Bundesbahnen eine Absichtserklärung zur Kooperation unterzeichnet (BLICK berichtete). Lilium-Drohnen sollen SBB-Passagiere vom und zum Bahnhof fliegen.
«Oh, ich wusste gar nicht, dass die SBB jetzt auch dabei sind», freut sich Rosberg, als BLICK ihn darauf hinweist. Das Gespräch findet am Mittwochmorgen im Golfclub statt, wo sich die Uno für die Promotion ihrer Nachhaltigkeitsziele eingemietet hat. Rosberg hat morgens um sieben eine Rede gehalten, jetzt hat er eine halbe Stunde Zeit. «Das WEF ist für mich ein grosser Marathon von Terminen, der aber richtig Spass macht.» Er isst ein Pain au chocolat, bestellt sich ein Joghurt.
«Ich kämpfe mich zurück»
Rosberg ist jetzt Investor. Nicht irgendeiner, sondern ein grüner. «Ich bin von allen hier am WEF wohl am weitesten in die falsche Richtung gelaufen», sagt er. Damit meint er, dass er eine Karriere im Rennsport hinter sich hat, Abertausende Kilometer weit mit Verbrennungsmotoren gefahren ist. «Aber jetzt mache ich alles wieder gut, ich kämpfe mich zurück.» Wenn man die Mobilität grüner gestalte, könne man extrem viel bewirken.
Rosberg hat nicht nur in Lilium investiert, sondern auch in die Formel E, die elektrischen Rennserie. Was kommt schneller, Nico: dass die Formel E beliebter ist als die Formel 1 oder dass ein Drohnen-Taxi von Lilium Leute zum Zug fliegt?
«Die Formel 1 wird es in dieser Form sowieso nicht mehr lange geben.» Sie werde sich mit der Formel E zusammenschliessen. «Es kann doch nicht sein, dass in ein paar Jahren die ganze Welt mit E-Autos unterwegs ist, eine Rennserie aber noch Verbrennungsmotoren braucht.» Aber das Drohnen-Taxi sei noch schneller Realität: «Das liegt doch um die Ecke, sonst würden die SBB sich das nicht anschauen.»
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
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