Schon auf der Fahrt nach Davos wird unübersehbar klar, was das beherrschende Thema des 50. Weltwirtschaftsforums sein wird: der Klimawandel.
Bei Küblis überhole ich mehrere Hundert Klima-Aktivisten, die von Landquart zu Fuss nach Davos gehen – eine Strecke von 40 Kilometern.
Kurz hinter dem Wolfgangpass haben sie mit Grossbuchstaben in den Schnee gestapft: «There is no Planet B.»
Und ein Stargast des WEF 2020 ist Greta Thunberg (17).
Vor einem Jahr hatte das Mädchen aus Schweden seinen ersten grossen internationalen Auftritt in Davos, als es – damals vergleichsweise wenig beachtet – vor dem Kongresszentrum demonstrierte. Dieses Mal waren die drei offiziellen WEF-Anlässe mit Greta innert Sekunden ausgebucht.
«Das Zeitfenster, das uns bleibt, ist klein» – das sagt nicht Greta, sondern der WEF-Gründer Klaus Schwab (81). Er hat auch gleich eine ganze Reihe von Massnahmen getroffen: Der CO2-Ausstoss des Forums wird kompensiert, am Mittwoch gibt es weder Fleisch noch Fisch, und er startete eine Initiative, um 1000 Milliarden (eine Billion!) Bäume zu pflanzen.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) fuhr klima- und medien-gerecht mit dem Zug nach Davos und kündigte an: «Ich werde mit Trump über das Klima reden.» (Ob auch der US-Präsident darüber reden möchte, bleibt abzuwarten.)
Ja, Thema Nummer eins am WEF ist das Klima. Und doch reisten die Teilnehmer in mehr als 1000 Privatjets an, liessen ihre Limousinen die Strassen von Davos verstopfen, flog allein für US-Präsident Donald Trump (73) eine ganze Armada von Helikoptern ein.
Und beim Eröffnungsapéro sagt ein Wirtschaftsführer zu mir: «Spätestens bei der nächsten Rezession interessiert dann wieder etwas anderes.»
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.