Weltwirtschaftsforum startet am 20. Januar
Herzlich willkommen im Live-Ticker WEF 2025 Davos. An dieser Stelle berichtet unser WEF-Team im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in loser Folge und ab Montag, 20. Januar 2025 den ganzen Tag aus Davos. An dieser Stelle übertragen wir auch live die wichtigsten Reden und tickern für dich Wissenswertes von der 55. Ausgabe des Jahrestreffens der Weltwirtschaft.
Das WEF gründet seine eigene zweite Liga
Das WEF schlägt im Kampf gegen Trittbrettfahrer einen neuen Weg ein: Partnerfirmen des World Economic Forums können neu selbst Veranstaltungen in Davos GR organisieren. Das geht aber ins Geld. Einen der begehrten Badges gibts nicht für unter 1000 Franken pro Person.
Sachbeschädigungen bei unbewilligter WEF-Demo in Bern
Gegnerinnen und Gegner des Weltwirtschaftsforums (WEF) haben sich am Samstag in Bern zu einer unbewilligten Kundgebung versammelt. Sie steht unter dem Motto «Smash WEF - Schluss mit dem Spiel der Mächtigen, ein schönes Leben für alle».
Mehrere Hundert Personen folgen dem Aufruf der Linksaussen-Gruppierungen Berns Revolutionäre Jugend und Nowef Winterquartier, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtet. Die Demonstrierenden versammeln sich am Nachmittag auf dem Bahnhofplatz und begeben sich gegen 15.15 Uhr auf einen Marsch durch die Innenstadt.
Die Polizei lässt sie zunächst gewähren. Sie meldet, dass es zu Sachbeschädigungen gekommen ist. Vermummte haben zudem Pyros gezündet. «Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden abgemahnt, dies zu unterlassen. Wir begleiten den Umzug enger», schreibt die Polizei auf X.
Das WEF in Davos stehe sinnbildlich für den Kapitalismus mit Klimakrise, Kriegen, Wirtschaftskrisen, Diskriminierung und Unterdrückung, heisst es im Aufruf zur Demo. Die Teilnehmer des WEF diskutierten über Krisen, die sie selbst verursacht hätten.
Bitcoin-Reiche feiern an Konferenz in St. Moritz ihr Krypto-WEF
Wenige Tage vor dem WEF in Davos hat sich in St. Moritz bereits das Who's who der Krypto-Branche getroffen. So viele reiche Menschen auf einem Fleck, wie man sie während der Crypto Finance Conferenz (CFC) im Suvretta House findet, sind auch für St. Moritzer Verhältnisse aussergewöhnlich. Nach der Ermordung des CEOs von United Healthcare, Brian Thompson (50), in den USA am 4. Dezember, reagierten die Organisatoren des CFC St. Moritz und schraubten die Sicherheitsvorkehrungen nochmals hoch. Lesen Sie mehr dazu in der exklusiven Reportage aus dem Engadin.
350 WEF-Kritiker sind nach Davos unterwegs
Rund 350 WEF- und Kapitalismuskritiker sind am Samstagvormittag in Küblis zu einer WEF-Protestwanderung nach Davos aufgebrochen. Die Strike-WEF-Bewegung kritisiert die Wirtschaftselite und kämpft für Klimagerechtigkeit.
Die Demonstrierende versammelten sich am Samstagmorgen bei beissender Kälte am Bahnhof in Küblis GR, um in zwei Tagen bis ins 25 Kilometer entfernte Davos ans Weltwirtschaftsforum (WEF) zu wandern. Die Stimmung war trotz Minusgraden aufgeräumt und erinnerte eher an ein Wanderlager, denn an eine links-alternative Demonstration.
«Wir kritisieren die Elite, welche sich anmasst, für die Menschen zu sprechen, während schon heute Millionen Menschen am Klimawandel sterben», sagte eine Mediensprecherin des Strike-WEF-Kollektivs gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
WEF-Protestmarsch startet um 10 Uhr in Küblis GR
Das World Economic Forum (WEF) wird von einer Reihe von Protestaktionen begleitet. Am Samstag startet ein Marsch von Gegnern des Weltwirtschaftsforums. Um 10 Uhr gehts los in Richtung Davos GR. Um 16 Uhr erreicht der Marsch laut den Organisatoren Klosters GR. Ein Kochkollektiv steht dort in der Küche, um 18 Uhr gibts Znacht. Da nächtigen die Demonstrantinnen und Demonstranten in der Turnhalle. Im Gegensatz zu anderen Jahren ist der Marsch diesmal bewilligt. Es dürfte dennoch zu massiven Störungen des Verkehrs kommen.
Das ist die Agenda der Bundesräte am WEF
Sechs von sieben Bundesratsmitgliedern werden am WEF anwesend sein – nur Infrastrukturminister Albert Rösti (57, SVP) nicht. Die Bundesrätinnen und Bundesräte haben in Davos ein dichtes Programm. Mindestens 40 bilaterale Treffen sind geplant, wobei gerade die hochrangigen Treffen oft erst kurzfristig bekannt gegeben werden. Ein erster Einblick in die WEF-Agenda der Bundesräte ist aber möglich.
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (61, FDP) wird das WEF gemeinsam mit dessen Gründer Klaus Schwab (86) eröffnen. Sie wird in Davos unter anderem mit dem chinesischen Vizepremier und dem vietnamesischen Premierminister zusammenkommen. Ebenfalls vereinbart wurde ein Gespräch mit dem irakischen Präsidenten Abdulatif Rashid. Wirtschaftsminister Guy Parmelin (65, SVP) trifft unter anderem den thailändischen Premier und den kosovarischen Premierminister, um Abkommen zu unterzeichnen. Beim Treffen mit der ukrainischen Vizepremierministerin Julija Swyrydenko (39) wird er ein Papier zur Beteiligung von Schweizer Unternehmen am Wiederaufbau unterzeichnen.
Aussenminister Ignazio Cassis (63, FDP) wolle bei seinen bilateralen Treffen den Schwerpunkt auf die Europapolitik sowie die Lage in der Ukraine und im Nahen Osten legen, heisst es aus Bern. Auch Verteidigungsministerin Viola Amherd (62, Mitte) ist in Davos. Sie wolle «die Sicherheitslage in Europa ins Zentrum ihrer Gespräche stellen», unterstreicht der Bund. Vorgesehen ist etwa ein Treffen mit dem neuen Nato-Generalsekretär Mark Rutte (57).
Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider (61, SP) wolle in Davos «einerseits die Bedeutung der digitalen Innovation für das Gesundheitswesen und andererseits die Rolle vertrauenswürdiger Datenquellen im Kampf gegen Desinformation» ins Zentrum rücken. Und Justizminister Beat Jans (60, SP) plant unter anderem ein Treffen mit dem tunesischen Aussenminister Ali Nafti (66).
Alle Schweizer Polizeikorps fürs WEF im Einsatz
Um die Sicherheit am WEF in Davos zu gewährleisten, sind alle Schweizer Polizeikorps im Einsatz. Das sagte Gesamteinsatzleiter Walter Schlegel (Bild) am Freitag vor den Medien. «Wir haben ein robustes Sicherheitsdispositiv mit einer hohen, sichtbaren Präsenz der Sicherheitskräfte», sagt der Kommandant der Bündner Kantonspolizei. Die Sicherheit am World Economic Forum sei eine schweizweite Aufgabe. Unterstützt werden die Polizeikräfte von bis zu 5000 Armeeangehörigen im Assistenzdienst, wie Divisionär Maurizio Dattrino an der WEF-Medienkonferenz erklärte. Etwa die Hälfte sei in und um Davos im Einsatz. Die andere Hälfte erfüllt dezentrale Aufgaben im ganzen Land.
Gästeliste des WEF enthüllt
US-Präsident Donald Trump wird die 55. Ausgabe des World Economic Forum in Davos prägen – obwohl er lediglich per Video zugeschaltet wird. Daneben verblassen die anderen Staats- und Regierungschefs in Davos. Wolodimir Selenski wird in Davos physisch präsent sein. Der ukrainische Präsident tritt bereits nächsten Dienstag auf. Insgesamt reisen knapp 3000 Gäste aus 130 Ländern in die Schweiz. Davon sind 60 Staatsoberhäupter und 900 CEOs. Insgesamt sind rund 1600 Wirtschaftsvertreter mit von der Partie. Hier geht es zur Analyse der Gästedelegationen.
Wie das WEF Davos kaputt macht
Wohnungsnot, Ausziehklauseln, Gewerbe und Nachtleben im Niedergang: Davos ächzt unter dem WEF. «Ein Dorf wie Davos kann gar nicht so viele Limousinen schlucken», sagt Tamara Henderson, Präsidentin des Davoser Hoteliervereins. Selbst wenn sie nur schnell zu Fuss irgendwohin wolle, könne es bis zu anderthalb Stunden dauern. Sie sagt direkt, was viele denken: «Das WEF ist an einem Limit der Teilnehmendenzahl angekommen.» Die Reportage unserer Kolleginnen und Kollegen der Handelszeitung aus dem Bergdorf.