Die Hitze und anhaltende Dürre schafft Probleme in ganz Europa. Vor allem aber in Südspanien. In der Ferienregion Andalusien wurde der Dürrealarm aktiviert.
Dutzende Gemeinden in den Provinzen Malaga und Huelva haben in den letzten Tagen Beschränkungen des Wasserverbrauchs angekündigt. Die Massnahmen umfassen Nachtabschaltungen der privaten Wasserversorgung, Dusch-Beschränkungen sowie das Verbot von Garten-Bewässerung sowie von Auto- und Fassadenwäschen.
Die wichtigsten Touristenorte wie Marbella bleiben vorerst verschont oder müssen nur mit glimpflichen Massnahmen rechnen. In einzelnen Küstengemeinden wie Torremolinos werden etwa Strandduschen und Fusswaschplätze stillgelegt, Benalmadéna hat alle Duschköpfe ausgewechselt, damit kein unnötiger Verbrauch geschieht.
Zudem wurde ein weit verbreitetes Verbot zur Auffüllung von Pools ausgesprochen. Angesichts dessen, dass das Wasser bei Temperaturen von teils über 40 Grad schnell verdunstet, könnten zumindest private Pools bald ausgetrocknet sein.
Der Tourismus hat ein Problem
In touristischen Anlagen wird sich Andalusien vor solchen Massnahmen noch hüten. Denn die andalusischen Tourismusbehörden rechnen mit einem Rekordjahr: Sie prognostizieren rund 11,5 Millionen Besucher. Diese will man nicht vergraulen, zumal Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der Region ist.
Doch auf Dauer kann dies nicht gut gehen. Die andalusischen Stauseen sind im Durchschnitt noch zu 29,3 Prozent gefüllt und verlieren wegen der Gluthitze täglich Millionen verdunstete Liter Wasser. In einzelnen Stauseen sind schon weniger als 10 Prozent der Kapazität übrig. Wenn das wenige Wasser nur noch für Hotels und Touristen da ist, werden die einheimische Bevölkerung und Landwirtschaft vergrault.
Es braucht also dringliche Massnahmen. In Estepona beispielsweise gibt es ein Projekt für eine Entsalzungsanlage. In den letzten Jahren wurde auch teils Wasser eingekauft, etwa aus dem benachbarten Gibraltar. Mehrere spezielle Zusatzbudgets zur Bekämpfung der Dürre wurden in Andalusien bereits verabschiedet.
Das alles kostet aber viel Geld. Vielleicht mit ein Grund, weshalb der andalusische Umweltminister Juanma Moreno erklärte, er wolle nach Brüssel reisen und erreichen, dass dort Andalusien als die «trockenste autonome Gemeinschaft in Europa» anerkannt wird.