Die Google-Aktie heisst nicht mehr Google, sondern Alphabet. Google gibt sich ein neues Firmendach, um die verschiedenen Sparten besser zu trennen. Und vor allem: Das hochprofitable Internet-Geschäft von den anderen, teilweise ziemlich skurrilen Bereichen abzukoppeln:
Google X: «Working on the big breakthroughs», lautet das Motto des Forschungslabors Google X – «Arbeiten am ganz grossen Durchbruch». Mit der fürs Silicon Valley typischen Mischung aus Grössenwahn, Optimismus und Experimentierfreudigkeit werden hier die verrücktesten Dinge entwickelt. Google X ist die Herzensangelegenheit von Google-Mitgründer Sergey Brin. Aus den Google-X-Labors stammt beispielsweise das selbstfahrende Google-Auto.
Auch die Idee, mit Heissluftballonen Internet in abgelegene Gebiete zu bringen, stammt von hier. Die Produkte dürfen auch floppen. So zum Beispiel die intelligente Brille Google Glass, die ebenfalls von Google X stammt. Ihre Produktion wurde aber eingestellt.
Nest Labs: Vor fünf Jahren wurde Nest Labs gegründet. Vor anderthalb Jahren wurde sie von Google für 3,2 Milliarden Dollar aufgekauft. Es war die zweitgrösste Firmen-Übernahme von Google überhaupt. Nest Labs produziert Soft- und Hardware für das intelligente Zuhause. Sie produziert zum Beispiel selbstlernende Rauchmelder und Thermostate.
Diese können die Raumtemperatur automatisch dem herrschenden Wetter anpassen. Google will mit der Firma zur Marktführerin im «Internet der Dinge» werden.
Calico: Die Firma Calico steht für California Life Company. Und sie ist das beste Beispiel dafür, dass Google das menschliche Leben komplett auf den Kopf stellen will. Calico wurde 2013 von Google gegründet. Ziel des Biotech-Unternehmens ist es, «Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit» zu fördern, wie Google-Mitgründer Larry Page in einem Brief schrieb. Ganz konkret sollen wir Menschen länger leben. Und vielleicht sogar einmal unsterblich werden? «Wir packen das Altern an. Eines der grössten Mysterien des Lebens», lautet der Claim von Calico.
Für all diese Firmen gilt: Sie werfen im Moment kaum Gewinn ab. Dies ganz im Gegensatz zu Googles Kerngeschäft, der Suchmaschine, über die Internetwerbung verkauft wird. Im ersten Halbjahr 2015 machte Google 35 Milliarden Dollar Umsatz. 31,5 Milliarden wurde mit Online-Werbung eingenommen. (kaz)