Warum sich die Game-Designerin auf eine Insel zurückgezogen hat
Philomena Schwab startet bald den nächsten Angriff

Sie wandelte sich vom zurückgezogenen Mädchen zur erfolgreichen Game-Designerin. Heute betreibt sie eine eigene Firma und bringt bald ihr zweites Spiel auf den Markt.
Publiziert: 11.10.2017 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:25 Uhr
Philomena Schwab studierte Game-Design und bringt bald ihr zweites Spiel auf den Markt.
Foto: nik hunger
Bastian Heiniger

Die 27-jährige Philomena Schwab aus Schwamendingen ZH zu erreichen, ist derzeit nicht einfach. Als Gamedesignerin führt sie ein Start-up, steht im Rampenlicht und reist zu den grössten Entwicklermessen für Videospiele. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» zählt sie zu den 30 wichtigsten Technologie-Cracks unter 30. Mehrere Jobangebote aus dem Silicon Valley hat sie ausgeschlagen – zugunsten ihrer Firma. Und das alles, bevor ihr erstes Game überhaupt auf den Markt gekommen ist. 

Allein die Vorankündigung entfachte einen grossen Hype: Via Crowdfunding verkaufte Schwab vorab 30'000 Stück, was ihr 400'000 Franken einbrachte. Jetzt ist «Niche – a genetics game» erschienen. Im Spiel geht es darum, fuchsartige Tiere so zu kreuzen, dass sie eine Population entwickeln und auf einer einsamen Insel überleben. 

Monatlich gibts 2000 Franken

Auf eine mehr oder weniger einsame Insel hat sich gerade auch Schwab zurückgezogen. Um sich vom Trubel zu erholen, macht sie Ferien auf der kanarischen Insel La Gomera. Das Telefon hat die Game-Designerin ausgeschaltet, nicht aber den Computer. In einem E-Mail antwortet sie auf die Anfrage von BLICK:

«Niche hat es nun innerhalb der ersten Verkaufstage geschafft, seine Entwicklungskosten wieder einzuspielen.» Wie viel das genau ist, behält Schwab für sich. Über drei Jahre tüftelte sie Tag und Nacht am Spiel. Auf grossem Fuss lebt sie aber nicht. Noch nicht.

Vom Geld zahlt sie sich monatlich 2000 Franken aus, den Rest steckt sie in ihre Firma. Und in neue Projekte. Das nächste folgt im November. «Wir starten dann eine Crowdfunding-Kampagne für unser zweites Game», verkündet sie. In «Nimbatus» baut der Spieler Drohnen zusammen, jagt damit durchs Weltall und erledigt Aufgaben.

Sieben Vornamen

Dass Schwab heute erfolgreich Games entwickelt, hätte sie sich zur Schulzeit kaum erträumt. Damals sei sie oft alleine gewesen, wie sie sagt, und verbrachte ihre Zeit mit Games. Ihre heutige Extrovertiertheit musste sie sich antrainieren.

Dass sie spezieller als andere ist, war quasi vorbestimmt. Schwabs Eltern gaben ihr sieben Vornamen: Philomena Naomi Om-Chanti Cosma Ruben Rahel Anastasia. Alleine ist die Game-Design-Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste heute aber nicht mehr. 

Mit ihrem Studio will sie nun helfen, die hiesige Game-Szene weiter aufzubauen. 

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