Währungsaufwertung
Dollar so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr

Publiziert: 27.11.2015 um 15:06 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:39 Uhr
Dollar über Franken: Erstmals seit 2010 ist der ein US-Dollar über 1,03 Franken wert
Foto: KEYSTONE/MARTIN RUETSCHI
Von Vinzenz Greiner

Der Dollar gibt nicht so leicht auf. Im Januar rauschte er noch nach unten. Nach dem Entscheid der Schweizerischen Nationalbank, den Mindestkurs aufzuheben, landete die US-Währung unsanft und war in der dritten Januarwoche nur noch 0,86 Schweizer Franken wert.

Doch der Dollar rappelte sich wieder auf. Seit Mitte Oktober wertete er gegenüber dem Franken um 8 Prozent auf. Ein Dollar kostete am Freitag erstmals seit Ende August 2010 wieder mehr als 1,03 Franken.

Wird der Leitzins erhöht?

«Die Stärkung des Dollar kommt auch daher, weil eine Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank Fed erwartet wird. Ausserdem hat sich der amerikanische Arbeitsmarkt erholt und die Konjunkturzahlen sind gut», erklärt Cornelia Luchsinger, Senior Economist bei der Zürcher Kantonalbank, die Aufwertung.

Ausserdem erwarten Spekulanten und Händler, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am kommenden Donnerstag eine neue geldpolitische Lockerung ankündigen werde. Auch das stärkt den Dollar.

Dem Franken, der sich laut Luchsinger «im Sog der Euro-Geldpolitik» befindet, hilft diese Geldpolitik indirekt. Zwar verteuert einerseits der schwächelnde Euro die Schweizer Exporte ins EU-Ausland. Andererseits wertet aber dann auch der Dollar gegenüber dem auf. «Schweizer Unternehmen, die in die USA exportieren, können dies billiger tun», so die ZKB-Analysten Luchsinger.

Allein von Januar bis Oktober legten die nominellen Exporte aus der Schweiz in die USA um 5 Prozent gegenüber 2014 zu. Die in den Euro-Raum nahmen im selben Zeitraum um 8 Prozent ab.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.