Die Swisscom hat in den ersten neun Monaten einen Rückgang bei Umsatz und Reingewinn hinnehmen müssen. Der Betriebsgewinn stieg dagegen dank eines Sondereffekts. Während die Erosion im Heimmarkt Schweiz weiterging, konnte der «Blaue Riese» in Italien wachsen.
Der Umsatz schrumpfte in den ersten neun Monaten um 2,7 Prozent auf 8,46 Milliarden Franken, wie der Schweizer Branchenprimus am Donnerstag in einem Communiqué mitteilte. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg indes um 4 Prozent auf 3,36 Milliarden Franken.
Das Plus ist hauptsächlich einer Änderung der Buchführung für operatives Leasing (IFRS 16) zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis wäre der EBITDA in den ersten neun Monaten genau auf dem Vorjahresniveau gelegen, schrieb die Swisscom.
Erwartungen übertroffen
Unter dem Strich erzielte die Swisscom einen Reingewinn von 1,18 Milliarden Franken. Das ist ein Rückgang um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Mit den Zahlen hat die Swisscom die Erwartungen der Finanzgemeinde auf allen Ebenen übertroffen. Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 8,41 Milliarden, einem EBITDA von 3,35 Milliarden und einem Reingewinn von 1,16 Milliarden Franken gerechnet.
«Die Swisscom weist ein solides Ergebnis und eine gute Marktperformance aus – dies trotz Marktsättigung, intensivem Wettbewerb und anhaltend hohem Preisdruck in allen Segmenten», erklärte Konzernchef Urs Schaeppi im Communiqué.
Beim Umsatz hielt der Trend der Vergangenheit an: Die Swisscom erodiert in der Schweiz und wächst in Italien. Hierzulande sank der Umsatz um 3,3 Prozent auf 6,37 Milliarden Franken. Grund dafür seien der anhaltende Preisdruck in verschiedenen Segmenten und der Rückgang der Festnetztelefonie.
Aufwärts mit Fastweb
Dagegen ging es bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb, die auch im Mobilfunk tätig ist, wiederum aufwärts. Der Umsatz kletterte um 4,5 Prozent.
Für das Gesamtjahr 2019 hält das Swisscom-Management an seinem bisherigen Ausblick fest: Der Umsatz soll rund 11,4 Milliarden Franken erreichen nach 11,7 Milliarden im Vorjahr. Beim EBITDA rechnet die Swisscom weiter mit über 4,3 Milliarden Franken.
An Investitionen plant der Konzern ohne die Ausgaben für die 5G-Frequenzen wie bisher 2,3 Milliarden Franken. Mit den neuen Frequenzen, wofür der Konzern 196 Millionen Franken bezahlt hat, sind es 2,5 Milliarden Franken. Wenn die Ziele erreicht werden, verspricht die Swisscom erneut eine unveränderte Dividende von 22 Franken pro Aktie. (SDA/zas)