Die Meldung ging wie ein Ruck durch die Schweiz: Für Pendler soll das Generalabonnement (GA) teurer werden. Denn pendelnde GA-Besitzer profitierten von einem sehr tiefen Kilometerpreis, sagte SBB-Präsident Ulrich Gygi (69) im Interview mit der «Sonntagszeitung». «Logisch wäre aber, dass, wer mehr und längere Fahrten macht, auch mehr bezahlt. Da müssen wir ansetzen.»
Gygis Aussage sorgte für heftige Reaktionen. Auch unter Parlamentariern. Und dies ausgerechnet im Vorfeld der Service-Public-Initiative, die unter anderem die SBB umkrempeln will.
SBB versucht zu beschwichtigen
In einer Medienmitteilung versuchen die SBB nun zu beschwichtigen. Und sie korrigieren ihren Verwaltungsratspräsidenten: Im Interview sei der Eindruck entstanden, das Preis-Leistungsverhältnis beim GA soll markant verschlechtert werden. «Langfristiges Ziel der SBB hingegen ist es, einen GA-Komfort für alle anzubieten.»
Laut SBB geht GA-Komfort so: Reisende sollen überall ein- und aussteigen können, ohne sich um ein Billet zu kümmern. Nach der Fahrt wird automatisch der günstigste Preis verrechnet.
Wird es teuer für Pendler?
Damit gibt es zwar künftig den Komfort eines GA's für alle. Doch fallen damit die unbeschränkten Fahrten weg? Das GA im eigentlichen Sinn wäre damit abgeschafft. Für Pendler käme das teuer. Die SBB winkt ab: «Das GA wird es weiterhin geben», sagt SBB-Sprecher Reto Schärli auf Anfrage. Auch für Vielfahrer werde es künftig Kostensicherheit geben.
Wie genau diese Kostensicherheit aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Schärli betont aber: «Wir unternehmen selber alles, damit die Preise möglichst moderat oder gar nicht mehr steigen.»