Vorstand mit Partnerinnen und Partner sollen sich vorgedrängelt haben
Impf-Bschiss in Zürcher Altersheim

Das Alters- und Pflegeheim in Wädenswil ZH wurde vom Kanton Zürich im Januar zum auserkoren, die ersten Impfungen zu machen. Das wurde medienwirksam inszeniert. Ausgerechnet dort sollen sich nun die Vorstände samt den Partnerinnen und Partnern vorgedrängelt haben.
Publiziert: 03.03.2021 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2021 um 10:47 Uhr
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Im Wohnheim Fuhr in Wädenswil ZH sollen sich die Vorstände mitsamt den Partnerinnen und Partnern beim Impfen vorgedrängelt haben.
Foto: Zvg

Wohnzentrum Fuhr, Wädenswil ZH: Hier sind Anfang Januar die ersten Bewohnerinnen und Bewohner eines Alters- und Pflegeheims im Kanton Zürich geimpft worden. Das Fuhr wurde von der Zürcher Gesundheitsdirektorin Nathalie Rickli (44) zum «Impfpilot» auserkoren. Das Ziel laut der kantonalen Medienmitteilung: Rasch alle Menschen und Angestellten zu impfen. So weit, so gut.

Doch jetzt berichtet «Inside Paradeplatz» unter Berufung auf eine anonymen Quelle, dass im Wohnzentrum Fuhr nicht nur die Risikogruppen geimpft wurden. Demnach soll auch der Vorstand des Altersheims den begehrten Piks erhalten haben. Sogar die Partnerinnen und Partner der Vorstände sollen vorgezogen worden sein.

Ob wirklich alle Chefs Impf-Drängler sind, ist nicht bekannt. Sicher ist laut dem Bericht, dass zumindest einige Vorstands-Mitglieder nicht zu den Risikogruppen gehören.

«Genug Impfdosen»

Auf Anfrage von «Inside Paradeplatz» sei der Präsident des Gremiums ausgewichen. Er verwies auf das «Pilotprojekt» und hielt fest, dass dieses «unter Aufsicht» der höchsten Stellen im Kanton durchgeführt worden sei.

Pikant: Laut der Quelle soll die Heimleiterin auf Fragen zur Bevorzugung gemeint haben, «es gebe ja genug Impfdosen» für das Wohnzentrum.

Gegenüber BLICK teilt eine Sprecherin mit, dass alle Impfungen mit den zuständigen Behörden abgesprochen waren. «Neben den Bewohnern sollten auch möglichst alle Angestellten und freiwilligen Helfer, die mit den Bewohnern in Kontakt stehen, geimpft werden», so die Sprecherin.

Nicht die ersten Impf-Drängler

Sie gibt zu: «Zu diesen gehören auch Vorstandsmitglieder, die im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmässig mit dem Wohnzentrum, den Angestellten und Bewohnern in Kontakt stehen.» Wer sich letztlich genau von den Vorstandsmitgliedern und deren Partnerinnen und Partner impfen liess, legt das Wohnzentrum Fuhr nicht offen.

Impf-Drängler sorgten zuletzt immer wieder für Schlagzeilen. Unvergessen ist der Fall des südafrikanischen Milliardärs Johann Rupert (70), der national und international für Schlagzeilen sorgte. Er flog per Privatjet in die Schweiz und liess sich im Kanton Thurgau gegen das Coronavirus impfen (BLICK berichtete). Noch vor dem offiziellen Impfstart. (nim)


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