Ein Haus mit zwei Schlafzimmern in der Nähe von Bodrum, an der türkischen Ägäisküste gelegen, einen Steinwurf von griechischen Inseln entfernt. Dieses Ferienhaus kostete noch Anfang August 96'000 Euro, seit dem Absturz der türkischen Lira im Zuge des Handelsstreit mit den USA liegt der Preis um 75'000 Euro. Von solchen und anderen Immobilienschnäppchen berichtet der Türkei-Korrespondent von «Spiegel Online».
Ein Immobilienmakler erzählt, bis vor kurzem wollten die Kunden – Investoren wie Privatpersonen – Immobilien hauptsächlich in Euro bezahlen. Doch seit dem Absturz der Lira, sind plötzlich Zahlungen in der türkischen Währung gefragt.
Die meisten Angebote in Euro
Für die Makler eine tolle Situation, sie wollen das Geschäft ankurbeln. Nur: So viele Häuser in Lira gibt es in den türkischen Feriendestinationen gar nicht. Denn auch die Verkäufer haben die Rechnung gemacht: Die meisten Immobilien an den türkischen Badeorten werden in Euro angeboten.
Wer Geld auf der Seite hat und schon immer mit einer Ferienwohnung an der türkischen Ägäisküste oder am Golf von Antalya liebäugelte, der könnte tatsächlich mit Glück von der besonderen Situation profitieren.
Alle anderen sollten die Finger davon lassen, warnt «Spiegel Online». Denn wenn sich die Wirtschaftskrise noch verschärft, dann könnte die Lira schnell noch weiter an Wert verlieren. Und damit auch das eben erworbene Ferienhaus, das plötzlich vom Schnäppchen zum teuren Fehlkauf werden kann.
Reisen nach Istanbul billiger
Nicht nur türkische Immobilien werden in Moment billiger, auch Ferien können je nach Zielort plötzlich günstiger werden. Ein Kurztrip nach Istanbul kann schnell mal 40 Prozent weniger kosten als noch vor kurzem. Und auch Shopping lohnt sich wegen der Währungskrise. Sei es in der Grossstadt oder in den Badeorten.
Nur die Preise für Pauschalreisen würden nicht sinken, wie Bentour-CEO Deniz Ugur gegenüber dem Reisemagazin «Travel Inside» erklärt. Denn erstens würden diese Preise langfristig und in Euro oder Dollar festgelegt. Zweitens steigt die Nachfrage nach Türkeiferien wieder. Die Währungskrise könne aber helfen, dass die Ferien trotz der grossen Nachfrage nicht teurer werden, so Ugur.