Von weltweit 233 superreichen Frauen wohnen sieben in der Schweiz
Milliardärinnen auf dem Vormarsch

Noch stellen Männer den grössten Teil der weltweiten Milliardäre. Doch die Frauen holen kräftig auf. 160 von ihnen knackten die Milliarden-Marke beim Vermögen in den letzten fünf Jahren. Schweizerinnen haben es da schwerer.
Publiziert: 08.11.2019 um 16:41 Uhr
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Aktualisiert: 31.12.2019 um 11:10 Uhr
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2101 Milliardäre zählt die Welt. 233 davon sind Frauen. Das sind 160 mehr als noch im Jahr 2013. Auch die Schweiz hat sieben Milliardärinnen zu bieten, unter ihnen ist Ems-Chefin und SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher. Laut dem Bloomberg Billionaires Index beläuft sich ihr Vermögen auf etwa 5,5 Milliarden Franken.
Foto: Keystone
Julia Fritsche

Noch exklusiver als der weltweite Milliardärs- ist der Milliardärinnen-Klub. Nur 233 Frauen besitzen ein Vermögen von einer Milliarde Dollar oder mehr. Das zeigt der «Billionaires Report 2019» der UBS. Die superreichen Frauen sind aber auf dem Vormarsch. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Milliardärinnen um 160 gestiegen. Das Wachstum verlief sogar schneller als bei ihren männlichen Kollegen.

In der Schweiz jedoch stagniert die Zahl der weiblichen Milliardäre bei sieben. Die superreichen Schweizerinnen haben ihr Vermögen entweder geerbt oder verdanken es ihrer Heirat. Beste Beispiele für reiche Erbinnen sind die Schwestern Blocher. Auf 5,5 Milliarden Dollar etwa beziffert der Bloomberg Billionaires Index das Vermögen von Magdalena Martullo-Blocher (50). Wobei diese als Chefin der Ems-Chemie ihr Erbe weiter ausgebaut hat.

Asiatinnen sind Selfmade-Frauen

Ebenfalls zur Erben-Kategorie gehören die Schwestern Vera Michalski-Hoffmann (65) und Maia Hoffmann (63) mit rund 4,8 Milliarden Franken Vermögen. Ihr Urgrossvater war Fritz Hoffmann-La Roche (†52), Mitbegründer des gleichnamigen Pharmakonzerns. Durch ihre Heirat zum grossen Geld gekommen sind dagegen Margarita Louis-Dreyfus (57, 5,4 Milliarden US-Dollar) und Traudl Engelhorn-Vechiatto (92, 4,4 Milliarden).

Der UBS-Bericht zeigt aber auch, dass dieser Weg zum grossen Geld überholt ist. In Asien nämlich haben über die Hälfte der Milliardärinnen ihren Reichtum selbst geschaffen. Besonders häufig gründen Selfmade-Erfolgsfrauen Firmen im Bereich Konsumgüter- und Einzelhandel. Das war auch Tatiana Bakalchuks (44) Erfolgsweg. Sie steht hinter Wildberries, dem inzwischen grössten Onlineshop Russlands. Seit 2018 gehört die zweitreichste Russin nun zum Milliardärsklub.

Die reichste Frau auf Platz neun

«Neue» Milliardärinnen sind auch Li Haiyan (53) und Shu Ping (59) aus China. Zusammen mit ihren Ehemännern haben die beiden das Restaurant-Imperium Haidilao aufgebaut. Inzwischen ist dieses an der Börse in Hongkong kotiert. Schönheit ist das Erfolgsrezept von Milliardärin Anastasia Soare (60). Die US-Amerikanerin mit rumänischen Wurzeln machte ihr Riesenvermögen mit der Beauty-Kette Anastasia Beverly Hills.

Mit einem geschätzten Vermögen von 1,2 Milliarden Dollar liegt Soare aber noch weit hinter der reichsten Frau der Welt zurück. Julia Flesher Koch (57) besitzt laut Bloomberg-Zahlen 62 Milliarden Dollar. Damit ist sie der neuntreichste Mensch weltweit. Anders als Soare, Haiyan oder Bakalchuk hat sie ihr Geld aber geerbt. Ihr verstorbener Ehemann David Koch (†79) war Mitinhaber des US-Mischkonzerns Koch Industries.

Insgesamt zählt die UBS 2101 Dollar-Milliardäre. In der Schweiz sind es 33, drei weniger als im Vorjahr. Was die Grossbank noch weiss: Der durchschnittliche Superreiche ist 64 Jahre alt, in neun von zehn Fällen ein Mann und kommt am häufigsten aus Asien. Aber auch die Superreichen sind vor Verlusten nicht sicher. Ihr Gesamtvermögen nahm 2018 um 4,3 Prozent auf immer noch stattliche 8537 Milliarden Dollar ab.

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