28 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz oder über zwei Millionen Menschen nutzen mehr als einen Wohnsitz: Das hat eine Studie des ETH Wohnforum - ETH CASE ergeben, an der auch die Universität Basel und die Hochschule Luzern beteiligt waren. Befragt wurden dafür 3246 Personen zwischen 15 und 74 Jahren.
68 Prozent der derzeit multilokal wohnenden Personen nutzen zwei Wohnsitze, wie die Universität Basel am Dienstag mitteilte. 23 Prozent nutzen drei und 9 Prozent vier oder mehr Adressen. Diese erfüllten meist mehrere Zwecke, und eine Unterscheidung in Erst- und Zweitwohnsitze sei oft nicht möglich.
Über zwei Drittel der zusätzlichen Wohnorte dienten allerdings freizeitbezogenen Nutzungen, heisst es weiter. Über die Hälfte dienten dem Zusammenleben mit dem Partner oder der Partnerin, und rund ein Viertel erfüllten Zwecke, die mit der Arbeit oder der Ausbildung zu tun haben.
Interviews im Rahmen der Studie zeigten zudem, dass die Formen multilokalen Wohnens sehr vielfältig seien. So führten sie etwa nicht zur Entwurzelung, sondern die Befragten hätten ihr Beziehungsnetz als erweitert geschildert. Für Viele sei das Wechseln zwischen den Wohnsitzen zudem nicht nur Transfer sondern Bestandteil der Lebensweise.
Die Studie «Multilokales Wohnen in der Schweiz» wurde vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert und von 2012 bis 2014 von Forschenden der ETH Zürich, der Universität Basel (Institut für Soziologie) und der Hochschule Luzern (Departement Wirtschaft) durchgeführt. Das ETH Wohnforum - ETH CASE ist eine Forschungsstelle am Departement Architektur der ETH Zürich. (sda)