McDonald’s Schweiz rühmt sich damit, voll auf Schweizer Produkte zu setzen. «Wir setzen aus zwei Gründen auf Schweizer Qualität: erstens wegen unserer hohen Qualitätsansprüche und zweitens wegen der kurzen Transportwege», heisst es auf der Homepage vollmundig. 84 Prozent der Zutaten würden bei Schweizer Lieferanten bezogen. Und: «Unsere Hackfleischplätzchen bestehen zu 100 Prozent aus Schweizer Rindfleisch.»
Damit ist ab Anfang August vorderhand Schluss, wie der «Schweizer Bauer» berichtet. Weil es schwierig sei, genügend Schweizer Kuhfleisch zu einem konkurrenzfähigen Preis einzukaufen, bezieht der Burgerbrater 20 Prozent des Rindfleisches während acht Wochen aus Österreich – über seinen Lieferanten Bell. Das Ösi-Fleisch wird für Hamburger, Cheeseburger und Big Mac verwendet.
Schlachtkühe werden rar
Der Schweizer Ableger des US-Giganten sieht darin kein Problem. «Da die Tierschutzstandards in Österreich im Grundsatz identisch sind mit dem Schweizer Gesetz, haben wir uns bewusst für diese temporäre Alternative entscheiden», sagt Einkaufschef Rainer Rufer. Man verfolge seit mehreren Jahren «mit Besorgnis», dass es schwierig ist, genügend einheimisches Fleisch zu einem «konkurrenzfähigen Preis» einzukaufen.
Wegen des tiefen Milchpreises nimmt die Zahl der Kühe in der Schweiz ab. Damit werden auch Schlachtkühe rar. Die Folge: Die Preise steigen. Im Vergleich zum Juli 2008 ist der Marktpreis für Schweizer Rindfleisch laut McDonald’s um 28 Prozent gestiegen.
Das ennet der Grenze eingekaufte Rindfleisch macht laut McDonald’s nur 3 Prozent des Jahresvolumens aus. Die restlichen 97 Prozent beziehe man weiterhin in der Schweiz. 2015 waren es 4600 Tonnen Rindfleisch.