Kyle Rittenhouse is comfort by his lawyer as he was acquitted of all charges at the Kenosha County Courthouse in Kenosha, Wis., on Friday, Nov. 19, 2021. The jury came back with its verdict after close to 3 1/2 days of deliberation. (AP Photo)
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Er erschoss zwei Menschen:Kyle Rittenhouse (18) weint bei Freispruch

Von Mord-Anklage freigesprochen
Kyle Rittenhouse (18) verteidigt Schüsse auf Demonstranten

Der Freispruch von US-Teenager Kyle Rittenhouse (18) löste landesweit Proteste aus. Nun hat sich der 18-Jährige geäussert und meint: «Selbstverteidigung ist nicht illegal.»
Publiziert: 20.11.2021 um 22:15 Uhr
Kyle Rittenhouse am Freitag vor Gericht.
Foto: SEAN KRAJACIC

Nach seinem Freispruch hat der 18-jährige Kyle Rittenhouse, der bei Anti-Rassismus-Protesten in der US-Stadt Kenosha zwei Demonstranten erschossen hatte, sein Handeln verteidigt. «Die Geschworenen haben das richtige Urteil gefällt - Selbstverteidigung ist nicht illegal», sagte Rittenhouse in vorab veröffentlichten Auszügen aus einem Interview mit dem Fernsehsender Fox. Er sei erleichtert, dass seine «harte Reise» zu einem Ende gekommen sei.

«Ich bin froh, dass alles gut gegangen ist. Wir haben den schwierigen Teil überstanden», fügte Rittenhouse in den Ausschnitten des Interviews hinzu, das Fox direkt nach dem Freispruch aufgenommen hatte und am Montag in voller Länge senden will.

Zwei Menschen getötet

Rittenhouse hatte bei Anti-Rassismus-Protesten in Kenosha zwei Demonstranten erschossen und einen dritten schwer verletzt. Die Geschworenen sprachen den zum Tatzeitpunkt 17-Jährigen am Freitag von den Vorwürfen des Mordes, des Totschlags, des versuchten Mordes und der Gefährdung anderer frei. In mehreren US-Städten kam es nach dem Freispruch zu Protesten.

Der Prozess war politisch höchst aufgeladen, da er im Zusammenhang mit den Black-Lives-Matter-Protesten vom vergangenen Jahr stand. Rittenhouse gilt in rechten Kreisen als eine Art Galionsfigur. Dort wurde verbreitet, Rittenhouse sei zu den Protesten gefahren, um dort als Sanitäter zu helfen oder Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.

Als Selbstverteidigung gewertet

Die Anwälte des 18-Jährigen hatten vor Gericht argumentiert, der Jugendliche habe in Notwehr gehandelt, weil er von Demonstranten angegriffen worden sei. Auf Videoaufnahmen war unter anderen zu sehen, wie ein Mann Rittenhouse mit einem Skateboard schlug. Ein von Rittenhouse verletzter Mann räumte vor Gericht ein, selbst eine Waffe auf den Teenager gerichtet zu haben.

Die Staatsanwaltschaft erklärte dagegen, Rittenhouse habe die Gewalt als selbsternannter «Hilfspolizist» selbst provoziert. Er hätte nie mit einem Sturmgewehr nach Kenosha reisen dürfen.

(AFP)

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