Von der PR zum Bier
Dieser Coop-Manager wird jetzt Brauerei-Besitzer

Er tauscht Telefon und Computer gegen Brauschürze und Zapfhahn. Urs Meier (49), langjähriger Coop-Manager und Pressechef, übernimmt in Himmelried SO eine Kleinbrauerei.
Publiziert: 10.09.2019 um 20:47 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2019 um 08:29 Uhr
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Coop-Manager Urs Meier (49) wechselt in die Braustube.
Foto: Zvg
Ulrich Rotzinger

Krawatte und Anzug bleiben bald im Kleiderschrank. Stattdessen schnürt sich Urs Meier (49) in ein paar Monaten die Brauschürze um. Fast schon vergessen sind Telefon und Computertastatur. «Jetzt heissts Ärmel hochkrempeln und körperlich arbeiten», sagt Meier zu BLICK. 

Per Ende Jahr gibt Meier seine gut bezahlte Kaderstelle auf. Seit acht Jahren ist der Familienvater Manager am Coop-Hauptsitz in Basel, die letzten drei Jahre amtete er als Pressechef. In dieser Position vertrat er die Interessen des Detailhandelsriesen, leitete Pressekonferenzen und schrieb auch schon mal eine Rede für seinen Chef Joos Sutter (55).

Bald übernimmt Meier die Kleinbrauerei Oberson & Co. in Himmelried SO. «Als Pressesprecher habe ich genug geredet. Jetzt freue ich mich aufs Schweigen und Brauen», scherzt Meier. Das mit dem Schweigen mag man dem redseligen Basler nicht ganz abnehmen. Dass er sich riesig auf den neuen Job freut, hingegen schon.

Meier schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe

Die Freude kommt wohl auch daher, dass Meier in Himmelried wohnt. Folglich nicht mehr täglich in die Basler City pendeln muss. Und dass er als Freund des blonden Gesternsafts und neuer Inhaber das lokale Chastelbach-Bier retten kann. 

Der Weiterbestand der 2005 von Gilbert und Silvia Oberson gegründeten Mikrobrauerei stand auf der Kippe. Aus gesundheitlichen Gründen musste sich Brauer Gilbert aus dem Braubetrieb zurückziehen. Anfang August feuerte er den Braukessel zum letzten Mal an. 

Meier muss jetzt schnell brauen lernen. Er sei noch Lehrling, sagt Urs Meier. Doch Ende Jahr werde er parat sein. Dass der PR-Profi dann bald auch das Chastelbach-Bier in die Coop-Regale bringt, bleibt wohl Wunschdenken. Denn der jährliche Ausstoss seiner neu erworbenen Brauerei – der Kaufpreis bleibt geheim – beträgt maximal 10'000 Liter. 

In einer Mitteilung der Kleinbrauerei heisst es, dass man eine feste Grösse in der Region bleiben wolle. Vertrieben werden die Biere in Bioläden, Bäckereien und Landgasthöfe.

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