Der römische Schriftsteller Marcus Tullius Cicero (106 bis 43 v. Chr.) ist verzweifelt. «Oh, ihr unsterblichen Götter!», ruft er aus, «Sie sehen es nicht ein, die Menschen, welch grosse Einnahme die Sparsamkeit ist.»
Dabei ist das Sparen keine Erfindung der Antike, sondern bereits seit der Mittelsteinzeit (10'000 v. Chr.) bekannt: Damals wurden die Menschen sesshaft, betrieben Ackerbau und konnten Getreide für schlechtere Zeiten horten oder gegen andere Ware eintauschen. Das Wort «sparen» stammt denn auch von «schonen, bewahren» ab. Es ist ein Verzicht auf Verbrauch.
Die SKA begründet die Bankennation Schweiz
Im Mittelalter öffnen in Europa mehr und mehr Banken ihre Tore, um das Ersparte der Bevölkerung sicher aufzubewahren. 1856 gründet der Schweizer Politiker, Industrielle und Bahnpionier Alfred Escher (1819–1882) in Zürich die Schweizerische Kreditanstalt (SKA), die heutige Credit Suisse.
Die Schweiz entwickelt sich zur Bankennation und wird nach und nach zum Sparhafen der Welt. Doch «Schweiz» reimt sich auf «Geiz»: Die hiesigen Geldinstitute kommen allmählich in Verruf, auf dem globalen Vermögen zu hocken.
In der Nachkriegszeit entdecken Banken vermehrt Kinder als Kunden, und im Kasperlitheater bekommen die Kleinsten den Sinn des Sparens eingetrichtert: «Hüt en Rappe, morn en Rappe, git e schöni Zipfelchappe.»
Heute ist das Sparsäuli für die Kids voll digital, heisst Digipigi und lächelt freundlich, wenn das Sparkonto anwächst. Und wenn das Sparen gar nichts mehr bringt, kann man Digipigi immer noch als Nachtlampe und Wecker nutzen.