Statt palettenweise Biscuits und Duschmittel aus dem Karton verkauft Philipp Zgraggen künftig Feines vom Hof im Dorfladen. Per 1. September 2019 übernimmt der 44-Jährige den Chefposten bei Volg. Er folgt auf Ferdinand Hirsig (62).
Uni-St.-Gallen-Absolvent Zgraggen verbrachte seine ganze Berufslaufbahn beim Billigheimer Aldi. Er stiess 2005 zum Discounter in der Schweiz, zunächst als Einkaufsleiter für die Niederlassungen Embrach ZH und Dagmersellen LU. Später stieg er zum Chef Zentraleinkauf auf.
USA-Erfahrung für Schweizer Bauerngenossenschaft
Im 2012 wechselte der Schweizer als Einkaufs-Direktor zu Aldi in die USA. Er lebte dort mit seiner Frau und den beiden Kindern in Batavia im US-Bundesstaat Illinois. Im Jahr 2015 zog es ihn wieder zurück nach Europa, zu Aldi, in den Kanton Aargau. Bis heute sitzt er in dessen Geschäftsleitung.
Doch die Tage beim Discounter sind für Zgraggen gezählt. Per 1. September 2018 schnuppert er Dorfladenluft, bis zur Übernahme des Chefpostens als Bereichsleiter Unternehmensentwicklung.
«Keine Revolution» bei Volg
«Nach meiner Pensionierung wird es bei Volg keine Revolution geben», sagte Noch-Chef Hirsig, der sich 2020 in den Ruhestand verabschiedet, im April an der Volg-Bilanzmedienkonferenz. Die strategischen Leitplanken würde Fenaco setzen, bei der er noch zwei Jahre lang in der Geschäftsleitung sitzt.
Zur Fenaco gehört neben der Volg-Gruppe mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Franken auch die Landi. Frischen Wind und einen Rappenspalter wie Aldi-Manager Zgraggen – das kann die mächtige Bauerngenossenschaft sicher gut gebrauchen.