So luxuriös war das schwimmende Hotel
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Beim Great Barrier Reef:So luxuriös war das schwimmende Hotel

Vom australischen Traumstrand zu Kim Jong-Un
Darum verrottet dieses schwimmende Luxushotel in Nordkorea

Das erste schwimmende Luxushotel ist in den 80er-Jahren mit viel Klamauk vor Australiens Küste eröffnet worden. Mittlerweile ist es in Nordkorea in einen jahrelangen Dornröschenschlaf verfallen. Wie kam es dazu? Und was passiert nun mit dem Hotel?
Publiziert: 01.11.2021 um 20:03 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2021 um 16:28 Uhr
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Bei seiner Eröffnung 1988 ist das Four Seasons Great Barrier Reef Resort ein schwimmender Luxustempel.
Foto: LightRocket via Getty Images

Das Four Seasons Great Barrier Reef Floating Resort war eine Vision: 1988 eröffnet, war es das erste schwimmende Hotel der Welt. Das Hotel trieb damals 70 Kilometer vor Townsville, einer Stadt an der Ostküste Australiens. Das Versprechen des Hotels: Übernachten direkt über dem grössten Korallenriff der Welt, dem Great Barrier Reef. Gepaart mit Luxus ohne Ende. Das Hotel verfügte über einen Tennisplatz, einen Landeplatz für Helikopter und einen eigenen Nachtclub.

Heute, gut 30 Jahre später, treibt das einstige Luxusresort vor der Küste Nordkoreas – und rottet zunehmend vor sich hin. Was ist passiert?

Von Beginn weg Probleme

Gebaut wird das schwimmende Hotel in Singapur. Die Probleme beginnen bereits beim Bau: Es gibt Verzögerungen, das Hotel wird mit einem halben Jahr Verspätung nach Australien verfrachtet. Dort trifft es auch noch ein Wirbelsturm, der schwere Schäden verursacht.

Dann kommt 1988 endlich die Eröffnung. Das Hotel wird für kurze Zeit tatsächlich zur Attraktion. Doch bald kommen neue Probleme hinzu: Touristen werden auf der Überfahrt zum Hotel seekrank. Oder schlechtes Wetter verhindert gleich ganz, dass die Gäste anreisen können.

Von Australien nach Vietnam

Bereits ein Jahr später müssen die Investoren das Hotel verkaufen. 40 Millionen US-Dollar haben sie in den Sand gesetzt. Der schwimmende Touristentempel wird von der Ostküste Australiens nach Vietnam geschleppt. Dort ankert es fortan auf dem Fluss Saigon in Ho-Chi-Minh-Stadt.

Das Hotel mit 200 Zimmern auf sieben Stockwerken soll den vietnamesischen Tourismus ankurbeln, der gut zehn Jahre nach Ende des Vietnamkrieges noch in den Kinderschuhen steckt. Das Hotel ist über Jahre ein beliebter Treffpunkt für Ausländer. Für Vietnamesen hingegen ist es unerschwinglich, die Zimmerpreise von bis zu 600 US-Dollar entsprechen mehr als einem Jahreslohn.

1996 ist die goldene Phase für das schwimmende Hotel auch in Vietnam vorbei: Weil es mittlerweile unzählige Hotels in der Stadt gibt, verliert der Tempel auf dem Fluss seine Anziehungskraft. Das Hotel wird geschlossen, verkauft und 1997 schliesslich zurück nach Singapur geschleppt.

Nord- und südkoreanisches Projekt

Nächster Halt: Nordkorea. Ende der 90er-Jahre nähern sich Nord- und Südkorea an. Es scheint eine Blütephase für den nordkoreanischen Tourismus bevorzustehen. Das schwimmende Hotel wird im Südosten Nordkoreas unter dem Namen Hotel Haegumgang neu eröffnet. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Länder. Zuerst scheint alles gut zu gehen. Tatsächlich reisen unzählige südkoreanische Touristen an.

2008 dann das abrupte Ende: Eine südkoreanische Touristin wird in der Region von einem nordkoreanischen Soldaten erschossen. Sie war beim Wandern aus Versehen in eine militärische Sperrzone geraten. Der Tourismus versiegt. 2010 wird das schwimmende Hotel geschlossen. Seither steht es leer.

Kim Jong-Un ordnet Verschrottung an

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-Un (37) soll die Verschrottung des einstigen Traumhotels angeordnet haben, schreibt das Online-Magazin «Travelbook». Das Hotel aus den 80er-Jahren ist architektonisch längst überholt. Der jahrelange Leerstand hat ihm zugesetzt.

Doch trotz Dornröschenschlaf, fortschreitendem Zerfall und Abrissplänen von ganz oben: Bisher steht das Hotel noch. Möglich, dass es letztlich doch saniert und neu eröffnet wird. Vielleicht in Nordkorea, vielleicht an einem völlig anderen Ort auf der Welt. 14'000 Kilometer hat es bereits auf dem Buckel, viele weitere könnten noch dazukommen. (sfa)

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