Vier Wochen keine Schweizer Schlachtkühe
Toni Brunner ruft zum Kuh-Boykott auf

Weil die Bauern zu wenig für das Kuhfleisch bekommen, wollen sie ihre Schlachtkühe zurückhalten. Hinter dem Aufruf stecken prominente SVP-Politiker und Viehzüchter.
Publiziert: 18.08.2016 um 17:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:58 Uhr
Toni Brunner ruft zum Boykott auf.
Foto: LUKAS LEHMANN
Michael Bolzli

Die SMS hat es in sich: «Schlachtkühe die nächsten vier Wochen zurückhalten, ausser denen die wirklich weg müssen». Und dazu die Aufforderung, die Nachricht mindestens an 10 bis 50 bekannte Viehbetriebe weiterzuleiten. Ziel der Initianten ist es, die Nachricht in der ganzen Schweiz zu verbreiten. 

Diese SMS zirkuliert seit wenigen Tagen unter Milchbauern.
Foto: ZVG

Hinter der Nachricht stecken keine Unbekannte: Laut der SMS, die BLICK vorliegt, wird der Aufruf unter anderem von den SVP-Nationalräten Toni Brunner, Andreas Aebi, Erich von Siebenthal und Marcel Dettling unterstützt. 

Grund für den Aufruf zum Lieferboykott der Viehzüchter ist ein «massiver Abschlag der Schlachtkühe». Gemeint sind die fallenden Preise. Es sei unglaublich, was die Schlachthöfe mit den Bauern machen würden, heisst es.

Wie der «Schweizer Bauer» schreibt, ist der Preis für Verarbeitungskühe am Donnerstag um 20 Rappen pro Kilo gesunken. Insgesamt ist der Preis seit Ende Juli um 1.20 Franken gesunken.

Nationalräte wie SVP-Politiker und Bauer Toni Brunner rufen in der SMS zum Boykott auf.
Foto: ZVG

Der Lieferboykott kommt zur Unzeit. Weil immer mehr Milchbauern aufgeben, werden in der Schweiz Schlachtkühe rar. Kuhfleisch wird zur Mangelware. So weicht Fastfood-Riese McDonald's bereits nach Österreich aus.

Der Burgerbrater bezieht seit Anfang August für die nächsten acht Wochen 20 Prozent des Rindfleischs aus dem Nachbarland. – über seinen Lieferanten Bell.

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