Viele Staaten besteuern Alkohol viel stärker als die Schweiz
Nur in fünf Ländern ist das Bier billiger

Die SVP will die Biersteuer abschaffen, Suchtexperten wollen das Gegenteil. Tatsächlich besteuern viele Länder den Alkohol stärker als die Schweizer. Nur in fünf Ländern ist – kaufkraftbereinigt – das Bier billiger als hierzulande.
Publiziert: 14.02.2018 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:35 Uhr
Das sagen die Jugendlichen dazu
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Sucht Schweiz fordert Erhöhung der Bierpreise:Das sagen die Jugendlichen dazu
Vinzenz Greiner

Seit Jahren sinken die Bierpreise im Schweizer Detailhandel (BLICK berichtete). Die SVP will nun, dass das Getränk noch günstiger wird: Sie will die Biersteuer abschaffen – die liegt für normales Bier bei gut 25 Franken pro Hektoliter.

Sucht Schweiz ist alarmiert. Im Suchtpanorama 2018, das am Dienstag erschien, fordert die Organisation, dass «die niedrige Steuer erhöht und für gesundheitliche Belange eingesetzt» wird. Die Biersteuer sei heute sehr tief, der Konsument spüre kaum etwas davon, sagt Sprecherin Monique Portner-Helfer.

«Biersteuer kann präventiv gegen Alkoholismus wirken»

Tatsächlich ist Alkohol in der Schweiz international verglichen günstig. Verrechnet man das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf, liegt die Schweiz gemäss einer Aufstellung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2004 auf Platz sechs von 104 untersuchten Ländern. Nur in fünf Ländern kostet Bier weniger.

Kaufkraftbereinigte Rangliste der Alkoholpreise: Nur in fünf Länder ist das Bier billiger als in der Schweiz.
Foto: www.who.int/substance_abuse/publications/en/Alcohol%20Policy%20Report.pdf

Daher findet auch Philipp Hadorn (51), SP-Nationalrat und Präsident der Anti-Sucht-Organisation Blaues Kreuz: «Sollte man etwas an der Biersteuer ändern wollen, dann sollte man sie erhöhen.» Denn je teurer alkoholische Getränke seien, desto später kämen Jugendliche mit diesen in Berührung. «Eine Erhöhung der Biersteuer kann somit präventiv in Bezug auf Alkoholismus wirken», sagt Hadorn zu BLICK.

Weniger Alkoholkonsum dank höheren Steuern

Tatsächlich zeigt die aktuelle Forschung, dass etwa die Einführung von Mindestpreisen für Alkohol oder die Erhöhung von Alkoholsteuern im Vereinigten Königreich die Zahl der Todesfälle, Krankenhauseinlieferungen und die Kriminalität senken kann.

Kein Wunder, heisst es im globalen Aktionsplan der WHO, man müsse den schädlichen Alkoholkonsum  eindämmen, «indem man Preispolitik macht, wie etwa Steuern auf alkholische Getränke zu erhöhen».

Immer mehr Länder befolgen diesen Ratschlag. Und verteuern Alkohol.

* Kaufkraftbereinigt (Quelle: WHO)

Wo Eltern Antworten erhalten

Mit der Kampagne «Wo Eltern Antworten erhalten» unterstützt Sucht Schweiz Eltern in ihrer Rolle bezüglich der Suchtprävention. Zahlreiche Tipps und Leitfäden sind auf der Seite zusammengestellt. Wöchentliche Erziehungstipps für die Suchtprävention werden auch auf der Facebookseite von Sucht Schweiz vorgestellt.

Die Stiftung Sucht Schweiz ist ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Sie betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich in der Gesundheitspolitik. Das Ziel der Stiftung ist, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen. Mehr als 200`000 Personen unterstützen unsere NGO.

www.suchtschweiz.ch

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Die Stiftung Sucht Schweiz ist ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Sie betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich in der Gesundheitspolitik. Das Ziel der Stiftung ist, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen. Mehr als 200`000 Personen unterstützen unsere NGO.

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