Menschen, die sich einen Chip implantieren lassen, auf welchem wichtige Daten gespeichert sind und mit dem sich auch Türen öffnen lassen? Das ist neu und hört sich noch immer nach Science-Fiction an.
Viele Haus- und Nutztiere sind indes bereits sogenannte Cyborgs. So ist das Implantieren von Chips längst Routine. Hunde, Katzen und Frettchen beispielsweise müssen per Gesetz einen Chip unter der Haut tragen, damit sie nur schon von einem EU-Land ins nächste transportiert werden dürfen.
15-stellige Identifikationsnummer
Bei den Chips handelt es sich um winzige Glastransponder, die seit den 70er-Jahren bei Nutztieren eingesetzt werden. Auf den Transpondern ist eine 15-stellige Identifikationsnummer gespeichert, die weltweit nur einmalig vergeben wird. Gechipte Tiere sind damit eindeutig identifizierbar.
Geräte, welche eine Antenne verbaut haben, können mit diesem Chip interagieren. Etwa Katzenklappen, die sich nur bei der «richtigen» Katze öffnen. Oder Fütterungssysteme, die zwecks Vermeidung von Übergewicht nur dann Futter ausspucken, wenn beim jeweiligen Tier eine gewisse Zeit verstrichen ist. Vor allem aber dann, wenn Tiere ausreissen und gefunden werden, hilft der Chip bei der schnellen Identifikation.
Keine Rede von Hightech
Bei den Chips für Haus- und Nutztiere handelt es sich um die gleiche Technik wie bei den Chips, die sich Menschen wie Swissmem-Geschäftseiter Robert Rudolph (51) implantieren lassen. Dabei kann von Hightech keine Rede sein – der Technik sind enge Grenzen gesetzt.
Denn bislang ist nur die Implantierung von passiven Transpondern verantwortbar. Passiv heisst: Sie werden erst aktiv, wenn ein Lesegerät an den Chip gehalten wird – die Chips selber haben keine eigenständige Energieversorgung.
Aus diesem Grund gibt es auch noch keine Möglichkeit, Tiere mit implantierten Chips via Apps beispielsweise zu orten. Ebenfalls noch ins Reich der Fantasie gehört die Vorstellung, Mikrochips könnten genauere Aussagen über die Gesundheit der Tiere machen – etwa, weil sie fähig wären, die Körpertemperatur zu messen oder laufend das Blutbild zu überwachen.