So will der Rückversicherungskonzern, erstens, die Zuteilung seines Kapitals für die einzelnen Geschäftsaktivitäten verbessern. Das bedeutet, dass als Kernstück der Strategie die Bereiche schneller als bisher Kapital für Wachstum zugeteilt bekommen sollen, falls die Gewinnmargen stimmen. Andernfalls will man sich auch rascher aus unprofitablen Geschäften zurückziehen. Dieses als Kapitalmanagement bezeichnete Vorgehen soll Übernahmen einschliessen, wie sie die Gruppe bereits in der Vergangenheit etwa im Lebensversicherungsgeschäft getätigt hat.
Zweitens strebt Swiss Re die Ausweitung und Diversifikation seiner Kundenbasis an. Dies impliziert laut Angaben des Managements auf einer Telefonkonferenz vom Dienstag, dass in neue Regionen und neue Risikopools vorgedrungen werden soll. Indien, Mexiko oder Kolumbien seien zum Beispiel sehr interessante Märkte, hiess es.
Drittens plant der Schweizer Rückversicherer die Optimierung seiner Ressourcen. So sollen die elektronischen Plattformen und Prozesse optimiert werden. Ein explizites Kostenziel hat der Konzern allerdings nicht publiziert.
Und viertens, setzt die Gesellschaft auf eine Differenzierung am Markt. Dies soll sich etwa an einer überdurchschnittlichen Finanzstärke oder Reputation zeigen.
Mit all diesen Massnahmen will der Rückversicherer die Investoren mit zwei Finanzzielen beeindrucken, die bereits im Februar 2015 bekanntgegeben worden waren und nun nochmals bestätigt wurden. Erstes Ziel ab 2016 ist eine Eigenkapitalrendite von mindestens 700 Basispunkten über dem risikofreien Zinssatz, der sich anhand der 10-jährigen US-Staatsanleihen orientiert.
Zweites Ziel ist ein mindestens 10 prozentiges Wachstum des ökonomischen Eigenkapitals je Jahr. Swiss Re lässt damit explizit sein früheres Finanzziel fallen, den Reingewinn je Aktie jedes Jahr zu steigern.
An der Börse wurden die Informationen über die Kontinuität des Rückversicherers anfänglich verhalten aufgenommen und die Swiss Re-Titel notierten etwas im Minus. Einige Investoren hatten sich laut Stimmen am Markt offenbar klarere Aussagen zu Akquisitionen und zur Dividendenpolitik erhofft. Im Laufe des Handels stiegen die Aktien am Vormittag allerdings um rund 0,3 Prozent.