Der Abschluss der Transaktion war ursprünglich für Ende Mai geplant, durch das Coronavirus kam es zu einer Verzögerung. Mit dem Kauf von Caser (Caja de Seguros Reunidos, Compañía de Seguros y Rease-guros S.A.) wird die Helvetia zum siebtgrössten Schadenversicherer in Spanien. Im Lebengeschäft erschliesst sich die Helvetia darüber hinaus neue Vertriebskanäle.
«Die Akquisition ist hinsichtlich Geschäftsvolumen die grösste Übernahme in der Geschichte von Helvetia», schrieb das Schweizer Unternehmen am Freitag in einem Communiqué. Zusammen mit Caser zähle die Helvetia mehr als 11'500 Mitarbeitende und über 7 Millionen Kunden bei mehr als 10 Milliarden Franken Geschäftsvolumen.
Mit Prämieneinnahmen im Nicht-Lebengeschäft von rund 1 Milliarde Euro im Jahr 2019 stärke Caser den Geschäftsbereich in der gesamten Helvetia-Gruppe deutlich.
Zudem erschliesst sich die Helvetia neue Vertriebskanäle. Denn die Vertriebsabkommen von Caser mit den Banken Ibercaja, Unicaja und Liberbank würden auch in der neuen Konstellation weitergeführt, hiess es. Dadurch eröffnet sich den Schweizern gemäss früheren Angaben der Zugang zu 3'100 Filialen mit mehr als 7 Millionen Kunden verteilt auf mehr oder weniger ganz Spanien. «Die strategischen Partner im Bankenvertrieb werden mit rund 30 Prozent an Caser beteiligt bleiben», schrieb die Helvetia.
Spanien sei für einen Versicherer ein «sehr lukrativer» Markt mit viel Potenzial, hatte Konzernchef Philipp Gmür im Januar bei der Ankündigung des Deals gesagt. Gemeinsam mit den bestehenden Aktivitäten in Deutschland, Italien und Österreich soll das Europa-Geschäft neben dem Heimmarkt Schweiz zu einem wichtigen zweiten Standbein der Gruppe heranwachsen. Dieses Standbein werde nun mit der Akquisition von Caser gestärkt.
Mit dem Zukauf in Spanien erfüllt sich Helvetia einen lang gehegten Wunsch: Nachdem die St. Galler im Jahr 2014 die Nationale Suisse geschluckt und mit der Basler Österreich den österreichischen Markt aufgebaut hatten, begann die Suche nach weiteren geeigneten Partnern im Ausland. Im Fokus standen dabei die Märkte Deutschland und Spanien.
Finanziert wird der Zukauf zu zwei Dritteln mit der Ausgabe einer Hybridanleihe und zu einem Drittel mit der Emission neuer Aktien. «Dieser Finanzierungsmix ermöglicht ein effizientes Kapitalmanagement und trägt zu einer ausgewogenen Kapitalausstattung bei. So liegt die SST-Quote weiterhin in der strategischen Zielvorgabe von 180 bis 240 Prozent», schrieb die Helvetia.
(SDA)