Die bei der Suva versicherten Betriebe sparen damit in der Berufsunfallversicherung 2020 zusammen 170 Millionen Franken, wie der Unfallversicherer am Freitag in Luzern bekanntgab. Für 2019 hatte die ausserordentliche Prämienreduktion für die Berufs- und Nichtberufsunfallversicherung rund 690 Millionen Franken betragen - damit wurde die maximal zulässige Senkung um 15 Prozent ganz ausgenutzt.
Dies war möglich, dank einem aussergewöhnlich hohem Gewinn von gut 300 Millionen Franken im Jahr 2017. Der Reingewinn ist im vergangenen Geschäftsjahr 2018 auf nur noch 4,8 Millionen Franken abgestürzt. Das Betriebsergebnis tauchte auf brutto 60 Millionen nach 364 Millionen Franken. Davon wurden 55,2 Millionen Franken an Ausgleichreserven zurückgegeben.
Suva-Geschäftsführer Felix Weber bezeichnete vor den Medien in Luzern das Geschäftsjahr als erfolgreich. Grund für den Gewinnrückgang sei der schlechte Kursverlauf an den Börsen, der zu einer negativen Anlagerendite von 2,7 Prozent geführt habe. Die Suva könne aber alle ihre Verpflichtungen erfüllen, betonte Weber. Alle Versicherungszweige und Teilrechnungen seien finanziell sehr stabil.
«Wir haben grosse Veränderungen gut verdaut», sagte Finanzchef Ernst Mäder. Dabei geht es um geänderte Bewertungsgrundsätze und die vom Bund beschlossene Senkung des technischen Zinssatzes. Diese führte dazu, dass die Rückstellungen für Langfristleistungen um rund 3 Milliarden Franken verstärkt werden mussten.
Die Suva hatte für die Senkung des technischen Zinssatzes in der Vergangenheit Rückstellungen gebildet. Mit dem technischen Zinssatz wird die erwartete Verzinsung des Kapitals der Versicherten berechnet.
Der finanzielle Deckungsgrad sank vor allem wegen den Änderungen beim technischen Zinssatz von 143 Prozent auf 123 Prozent. Die Risikofähigkeit sei trotz des tieferen Deckungsgrades nicht kleiner geworden, sagte Mäder.
Insgesamt wurden der Suva 2018 in der obligatorischen Unfallversicherung 474'073 Unfälle und Berufskrankheiten gemeldet. Das sind 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Grossteil davon sind Unfälle in der Freizeit. Die heissen Temperaturen im Sommer führten dazu, dass die Menschen mehr Zeit im Freien verbrachten. Die Zahl der Nichtberufsunfälle stieg um 2,7 Prozent auf rund 276'317.
Zugleich wurden mit 181'315 auch 1,9 Prozent mehr Berufsunfälle und Berufskrankheiten registriert. Diese Zunahme erklärt die Suva mit dem Beschäftigungswachstum. Aber auch das Berufsunfallrisiko stieg leicht an. Pro 1000 Vollbeschäftigte gab es 85,2 Fälle - das ist ein Anstieg um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Über die letzten zehn Jahre hat sich das Unfallrisiko allerdings um rund 10 Prozent reduziert.
Auch die Zahl der neu gesprochenen Invalidenrenten sank um 8,2 Prozent auf 1522 Neurenten. Umgekehrt gab es mehr Taggeldfälle.
(SDA)