Zudem gaben die tiefen Kosten für Unwetterschäden und ein positiver Steuereffekt dem Ergebnis Schub. Die Zahlen sind dennoch eindrücklich: Die Bâloise steigerte den Aktionärsgewinn im vergangenen Jahr um beinahe einen Drittel auf 694,2 Millionen Franken. Der Konzerngewinn lag mit 689,5 Millionen nur unwesentlich darunter, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte.
Treiber im Gewinn war im wesentlichen ein buchhalterischer Effekt. Dank der Umsetzung der Unternehmenssteuerreform rechnen die Basler mit einem klar tieferen Steuersatz und konnten daher Steuerrückstellungen auflösen. Dieser Effekt habe das Ergebnis mit 149 Millionen Franken positiv beeinflusst, hiess es.
Erhöhte Dividende
Den Aktionären will die Bâloise eine um 40 Rappen auf 6,40 Franken je Titel erhöhte Dividende bezahlen.
Aber auch im operativen Geschäft lief es rund, besonders in der Sachversicherung. Da verbesserte die Bâloise den Schaden-Kosten-Satz um 1,3 Prozentpunkte auf 90,4 Prozent. Ein Wert von unter 100 Prozent zeigt an, dass das Geschäft versicherungstechnisch profitabel war. Geringe Unwetterkosten, höhere Abwicklungsgewinne für Geschäft aus früheren Jahren und Verbesserungen in Deutschland stützten.
In der kleineren Lebensparte verdiente die Bâloise mit 274,9 Millionen Franken hingegen weniger als im laut Mitteilung durch Einmaleffekten begünstigten Vorjahr (333,2 Mio). Schuld daran sind die ultratiefen Zinsen und die dafür notwendige Stärkung der Reserven.
Das Geschäftsvolumen der Gruppe schwoll um 9,6 Prozent auf 9,51 Milliarden Franken an. Dabei fanden viele Axa-Kunden bei der Bâloise Unterschlupf, nachdem die Winterthurer das bei KMU in Vorsorgefragen beliebte Angebot der Vollversicherung eingestellt hatten. Das Volumen in der Lebensparte legte um 13 Prozent zu. Zudem wuchs die Bâloise in der Sachversicherung mit der Akquisition der belgischen Fidea NV mit 4 Prozent.
Markt übertroffen
Mit dem Gewinn hat der Versicherer die Vorgaben des Marktes übertroffen. Die Analysten rechneten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 654,5 Millionen Franken. Der Schaden-Kosten-Satz und die Dividende lagen im Rahmen der Erwartungen.
Fortschritte macht die Bâloise mit dem im nächsten Jahr endenden «Simply Safe"-Programm. Darin verfolgt die Gruppe die Ambition, bis 2021 rund 1 Million neue Kunden dazuzugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken zu erarbeiten. Mit den Zielen sei man auf Kurs, hiess es.
Im vergangenen Jahr habe die Bâloise 209'000 neue Kunden begrüsst. Für die Jahre 2017 bis 2019 sind es nun bereits gut eine halbe Million Neukunden. Gleichzeitig seien seit 2017 Barmittel in Höhe von 1,32 Milliarden Franken an die Holding geflossen, davon 455 Millionen im letzten Jahr. (SDA)