Der Gewinn sank laut Mitteilung vom Donnerstag um mehr als die Hälfte auf 177,7 Millionen Franken. Im Vorjahr wurden die Ergebnisse durch unüblich hohe Reserveauflösungen und einen einmaligen Steuereffekt von beinahe 130 Millionen Franken begünstigt.
Die Bruttoschadenlast durch die Corona-Krise beziffert die Bâloise auf bis zu 200 Millionen Franken. Nach Absicherungen ergebe sich eine Nettoschadenlast von 62,6 Millionen. Diese seien vollständig im ersten Halbjahr verbucht worden.
In der Sachversicherung stieg das Prämienvolumen auch dank Akquisitionen um knapp 7 Prozent auf 2,42 Milliarden. Der wichtige Schaden-Kosten-Satz stieg leicht auf 91,1 Prozent nach 87,4 Prozent im Vorjahr. Liegt die sogenannte Combined Ratio unter 100 Prozent, dann verdient ein Versicherer mit dem Geschäft Geld. Das EBIT sank allerdings aufgrund der Corona-Aufwendungen um 40 Prozent auf 135,7 Millionen.
In der kleineren Lebensparte sank das Prämienvolumen erwartungsgemäss um gut 24 Prozent auf 2,17 Milliarden Franken, nachdem im Vorjahr ein Wettbewerber aus dem Markt ausgestiegen war. Der EBIT verbesserte sich auch aufgrund des geringeren Reserveverstärkungsbedarfs um knapp 24 Prozent auf 131,3 Millionen.
Insgesamt normalisierte sich das Geschäftsvolumen nach dem Einmaleffekt im Vorjahr und sank um 10,4 Prozent auf 5,39 Milliarden Franken. Das Eigenkapital verringerte sich auf 6,21 Milliarden (Ende Dezember 6,72 Milliarden).
Mit den Halbjahreszahlen verfehlte der Versicherer die Erwartungen der Analysten teilweise. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Reingewinn von 202,6 Millionen Franken und einer Combined Ratio von 92,8 Prozent gerechnet. Das Eigenkapital wurde auf 6'208 Millionen geschätzt.
Beim Ausblick zeigt sich der Versicherer vorsichtig optimistisch. Das Gesschäftsjahr 2020 soll mit einem «guten Ergebnis und einer unverändert robusten Cash-Generierung» abgeschlossen werden.
Konzernchef Gert De Winter zeigt sich weiterhin davon überzeugt, dass die Ziele des «Simply Safe"-Programms bis 2021 erreicht werden können. Die Bâloise will bis 2021 eine Million neue Kunden dazuzugewinnen und Barmittel in Höhe von 2 Milliarden Franken zu erarbeiten. Bei der Combined Ratio gilt eine Ziel-Bandbreite von 90 bis 95 Prozent.
(SDA)