Lesen Sie diesen Text gerade in der Bahn, im Tram oder im Bus? Danke!
Gucken sie trotzdem mal Ihr Visavis an. Tippt er oder sie gerade auf dem Smartphone herum?
Dann sagen Sie: «Entschuldigen Sie, ich bin jetzt so frech und frage Sie einfach … Ich habe mich gerade gefragt, wenn es keine Handys geben würde, würden die Leute sich dann in den Zügen mehr unterhalten?»
Und schon sind Sie vermutlich mittendrin in einer Diskussion, sagt SBB-Flirtcoach Thomas Peter.
«Mit dem Zusatz ‹Ich bin jetzt so frech› oder zum Beispiel ‹Frech, wie ich bin› nehmen Sie dem Herrn den Wind aus den Segeln. Er kann nicht mehr denken ‹Die ist aber frech, mich einfach anzusprechen›, weil Sie es gerade selbst gesagt haben. Im Gegenteil: Dieser Zusatz weckt sogar ein gewisses Interesse. Dieses Beispiel gilt natürlich auch in der umgekehrten Variante, wenn ein Mann eine Frau anspricht.»
Diese Tipps sind Teil der «Verliebt in den Frühling»-Kampagne, welche die SBB heute lancieren. Dazu gehört auch ein Extra-Kuschelwagen, die morgige Kussaktion im Bahnhof Basel oder eine Liebeserklärung als Lautsprecherdurchsage im Zug.
Aber zurück zu den Flirttipps. Wie weit darf man beim Flirten gehen, Herr Peter?
«Grundsätzlich darf man alles. Es gibt kein Gesetz, das einem verbietet, Kontakte zu knüpfen. Den Männern muss man sagen, sie sollen anständig sein, ‹am Ball bleiben›, jedoch nicht aufdringlich werden. Viele Frauen sagen, man müsse beim Mann spüren, dass er weiss, was er will. Allerdings kommt es lustigerweise auch recht gut an, wenn einer etwas verlegen einen Ansprechversuch unternimmt und es nicht so recht klappen will. Viele Frauen werten das – sofern er charmant ist – als positiv. Hauptsache, er hat es versucht. Frau will halt nach wie vor gerne angesprochen werden. Und zum Glück dürfen heute auch Frauen den ersten Schritt machen.»
Die klassische Rollenverteilung greife laut Peter allerdings nach wie vor. «Wenn eine Frau aktiver im Kontaktaufnehmen werden will, ja gerne! Allerdings dürfen sie meines Erachtens auch zukünftig die passive Rolle spielen, wenn sie dafür umso deutlichere Signale aussenden, damit der (evtl. schüchterne) Mann auch sicher sein kann, dass er sie ansprechen darf, ohne dass sie ihm gleich die Augen auskratzen … Ein nettes Lächeln kann Wunder wirken.»
Was soll frau aber tun, wenn sie statt eines Flirters einen Gaffer vis-à-vis hat? «Einfach nicht hinsehen. Leider sterben die Gaffer nie aus. Nicht jeder Mann merkt es, wenn die Frau keine Lust auf Blickkontakt hat.»
Myriam Siksou (45), Leiterin Marketing Konzern SBB
Wieso müssen sich die SBB im Zug jetzt auch noch als Kuppler betätigen?
Wir sind keine Kuppler. Die Aktion ist Teil unserer «Unterwegs zuhause»-Kampagne, die seit bald drei Jahren läuft. Wir wollen damit den Erwartungen unserer Kunden daran, was sie unterwegs erwarten, gerecht werden.
Glauben Sie wirklich, Ihre Passagiere erwarten, beim Pendeln verkuppelt zu werden? Reicht es nicht, sich als SBB darauf zu konzentrieren, dass die Züge sauber sind und rechtzeitig und pünktlich fahren?
Selbstverständlich nehmen wir unseren Kernauftrag wahr, der steht an oberster Stelle. Aber wir sehen uns ja mit dieser Aktion auch nicht primär als Kuppler, sondern wir wollen den Leuten vor allem die Möglichkeit geben, ihre Frühlingsgefühle auszuleben. Das machen wir mit einem Augenzwinkern zum Beispiel mit der Kuss-Aktion morgen im Basler Bahnhof SBB.
Neben der Kuss-Aktion und Tipps vom Flirt-Coach bieten die SBB Ende Monat auch einen Kuschelwagen an. Was muss man sich darunter vorstellen?
Das ist ein überraschender Bahnwagen, der mit einer gemütlichen Wohneinrichtung ausgestattet ist. Unsere Kunden sollen sich dorthin zurückziehen können. Er wird während einem Tag zwischen Basel und dem Tessin verkehren.
Sind die Zugbegleiter darauf vorbereitet, allenfalls einzuschreiten, wenn mit den Kunden im Kuschelwagen die Gefühle durchgehen?
Wir gehen davon aus, dass es die Leute nicht zu wild treiben und wissen, wo die Grenzen des guten Geschmacks sind. Aber es wird auch ein geschultes Team im Einsatz sein, das die Kunden dort betreut. Der Kuschelwagen soll einfach eine Feelgood-Zone sein.
Myriam Siksou (45), Leiterin Marketing Konzern SBB
Wieso müssen sich die SBB im Zug jetzt auch noch als Kuppler betätigen?
Wir sind keine Kuppler. Die Aktion ist Teil unserer «Unterwegs zuhause»-Kampagne, die seit bald drei Jahren läuft. Wir wollen damit den Erwartungen unserer Kunden daran, was sie unterwegs erwarten, gerecht werden.
Glauben Sie wirklich, Ihre Passagiere erwarten, beim Pendeln verkuppelt zu werden? Reicht es nicht, sich als SBB darauf zu konzentrieren, dass die Züge sauber sind und rechtzeitig und pünktlich fahren?
Selbstverständlich nehmen wir unseren Kernauftrag wahr, der steht an oberster Stelle. Aber wir sehen uns ja mit dieser Aktion auch nicht primär als Kuppler, sondern wir wollen den Leuten vor allem die Möglichkeit geben, ihre Frühlingsgefühle auszuleben. Das machen wir mit einem Augenzwinkern zum Beispiel mit der Kuss-Aktion morgen im Basler Bahnhof SBB.
Neben der Kuss-Aktion und Tipps vom Flirt-Coach bieten die SBB Ende Monat auch einen Kuschelwagen an. Was muss man sich darunter vorstellen?
Das ist ein überraschender Bahnwagen, der mit einer gemütlichen Wohneinrichtung ausgestattet ist. Unsere Kunden sollen sich dorthin zurückziehen können. Er wird während einem Tag zwischen Basel und dem Tessin verkehren.
Sind die Zugbegleiter darauf vorbereitet, allenfalls einzuschreiten, wenn mit den Kunden im Kuschelwagen die Gefühle durchgehen?
Wir gehen davon aus, dass es die Leute nicht zu wild treiben und wissen, wo die Grenzen des guten Geschmacks sind. Aber es wird auch ein geschultes Team im Einsatz sein, das die Kunden dort betreut. Der Kuschelwagen soll einfach eine Feelgood-Zone sein.