Der Skandal um die Gift-Matratzen weitet sich aus. Auch Möbel-Gigant Ikea ist betroffen, wie nun bekannt wird. Der Verkauf von mehreren Matratzen-Typen sei in Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Norwegen, Dänemark und im Heim-Markt Schweden komplett gestoppt worden, teilt das Unternehmen mit. Bereits gekaufte Matratzen werden zurückgenommen.
Betroffen sind die Latex-Matratzen des Types Morgedal, Matrand, Myrbacka sowie die Matratzen Hövag, Hafslo und Hyllestad. Alle diese Modelle sind auch in der Schweiz erhältlich.
Ob deshalb auch die Schweiz vom Rückruf und Verkaufsstopp betroffen ist, ist derzeit noch unklar. «Abklärungen laufen», sagt ein Sprecher zu BLICK. Bisher habe man «keinen Grund zur Annahme, dass unsere Matratzen betroffen sind». Denn: «Der Produzent ist hier ein anderer», sagt der Ikea-Sprecher.
Gift möglicherweise krebserregend
Anfang Woche war bekannt geworden, dass der Chemiekonzern BASF über vier Wochen lang ein Kunststoffgemisch zur Schaumstoffproduktion ausgeliefert hatte, der eine viel hohe zu Konzentration des möglicherweise krebserregenden Stoffes Dichlorbenzol enthielt.
Auch die Schweizer Matratzenhersteller Riposa, Robusta, Roviva und Bico sind betroffen. Der Glarner Matratzenhersteller Riposa hat bereits angekündigt, BASF auf Schadenersatz zu verklagen. «Auf BASF wird da noch einiges zukommen», sagt Riposa-Chef Walter Schnellmann zur Nachrichtenagentur SDA.
Riposa will BASF verklagen
Von einem Rückruf sieht er derzeit hingegen noch ab. «Wir müssen zuerst klären, ob und welche Produkte möglicherweise betroffen sind», Schnellmann.Derzeit liefen Abklärungen. Die Erklärung von BASF, dass keine Gesundheitsgefährdung bestehe, reiche Riposa nicht, sagt Schnellmann. Denn in der Schweiz gälten in solchen Fällen höhere Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz.
Sofort gehandelt hat hingegen das Einrichtungshaus Jysk, das in der Schweiz 50 Filialen betreibt. Möglicherweise belastete Matratzen wurden sicherheitshalber aus dem Verkauf genommen, betroffene Kunden können bereits gekaufte Matratzen zurückbringen. Denn auch Jysk traut der Entwarnung von BASF nicht. «Für Jysk ist das Untersuchungsergebnis noch nicht endgültig», teilt das Unternehmen mit.