Vor allem an der technologielastigen Nasdaq-Börse griffen die Anleger am Mittwoch zu. Der Dow Jones Industrial schaffte es kurz vor Schluss ebenfalls noch auf ein weiteres Rekordhoch. Mit einem Plus von 0,83 Prozent auf 31 188,38 Punkte ging der Dow aus dem Handel.
Den Nasdaq 100 trieben die Aktienkäufe um 2,31 Prozent nach oben auf 13 296,45 Zähler. Er erreichte ebenso wie der sehr breit aufgestellte Nasdaq Composite ein Rekordhoch. Hier sorgten starke Quartalszahlen des Online-Videoanbieters Netflix für zusätzlichen Schub. Die Aktien schossen um fast 17 Prozent nach oben und erreichten ebenfalls einen Höchststand. Mit dem 500 Unternehmen umfassenden S&P 500 ging es um 1,39 Prozent auf 3851,85 Zähler ebenfalls auf ein Rekordhoch.
Zuvor hatte der neue US-Präsident mit einem Aufruf zu Einheit und Versöhnung sein Amt angetreten. Biden legte in einer feierlichen Zeremonie vor dem Kapitol in der Hauptstadt Washington seinen Amtseid ab. Kamala Harris wurde als erste Vizepräsidentin des Landes vereidigt.
Analyst David Madden vom Broker CMC Markets lenkte den Blick auf die Hoffnungen an den Börsen: «Joe Biden will die Wirtschaft unbedingt stärken.» Über das bereits angekündigte 1,9 Billionen Dollar schwere Hilfspaket hinaus werde er voraussichtlich weitere Mittel in Infrastruktur, Energieversorgung und Bildung investieren. «Die Finanzmärkte setzen darauf, dass noch mehr Geld bereit steht, denn Joe Biden wird einen guten Start hinlegen wollen.»
Netflix ist zum Jahresende dank Serienhits wie «The Queen's Gambit», «Bridgerton» und «The Crown» und trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark gewachsen. Die Geschäftszahlen übertrafen die eigene Prognose und die Erwartungen der Analysten deutlich. Bei der Zahl der zahlenden Abonnenten knackte das Unternehmen die Marke von 200 Millionen. Das Unternehmen wird an der Börse nun mit 260 Milliarden Dollar bewertet.
Auf ein Rekordhoch schafften es von den Schwergewichten auch die Aktien der Google-Holding Alphabet, die um gut fünf Prozent zulegten. Mehrere Analysten hatten sich jüngst für die Papiere ausgesprochen. Im Leitindex Dow lagen mit Microsoft, Apple und Salesforce ebenfalls drei Tech-Schwergewichte auf den vordersten Plätzen.
Die ebenfalls an der Nasdaq notierten Anteilscheine von Alibaba rückten um 5,5 Prozent vor. Erstmals seit Ende Oktober trat der Gründer des chinesischen Online-Giganten, der Milliardär Jack Ma, wieder öffentlich in Erscheinung. Chinesische Staatsmedien verbreiteten eine Video-Botschaft des 56-Jährigen. Der Milliardär war seit Ende Oktober nicht mehr öffentlich aufgetreten, seit er in einer Rede die chinesischen Regulatoren scharf kritisiert hatte.
Die beiden im Dow enthaltenen Titel Procter & Gamble und UnitedHealth konnten dagegen mit ihren Quartalszahlen keine positiven Impulse mehr setzen. Sowohl die Aktien des Konsumgüterherstellers als auch die des Krankenversicherers gaben nach.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,2105 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2101 (Dienstag: 1,2132) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8264 (0,8243) Euro gekostet.
(SDA)