Einigung im Migrationsstreit
Trump verzichtet auf Strafzölle gegen Mexiko

Die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Warenimporte aus Mexiko sind zunächst vom Tisch. Beide Länder hätten eine Einigung im Grenzstreit erzielt, teilte Trump am Freitagabend auf Twitter mit.
Publiziert: 08.06.2019 um 02:38 Uhr
|
Aktualisiert: 11.06.2019 um 07:45 Uhr
Trump hat im Migrationsstreit mit Mexiko eine Einigung erzielt. Die von ihm angedrohten Strazölle seinen «auf unbestimmte Zeit ausgesetzt».
Foto: SDA

«Die Zölle, deren Einführung durch die Vereinigten Staaten am Montag gegen Mexiko geplant war, sind hiermit auf unbestimmte Zeit aufgeschoben», schrieb Trump auf Twitter. Mexiko habe sich im Gegenzug dazu bereit erklärt, sich mit strengen Massnahmen gegen die «Flut von Migration durch Mexiko und an unserer Südgrenze zu stemmen».

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Um US-Strafzölle auf alle Importe zu verhindern, hat sich Mexiko zu einer «signifikanten» Verschärfung der Grenzkontrollen bereit erklärt. Ab Montag werde die Nationalgarde an die Grenze zu Guatemala verlegt, um die illegale Migration von Mittelamerikanern in die USA zu verhindern, sagte der mexikanische Aussenminister Marcelo Ebrard am Freitag.

Zudem werde Mexiko härter gegen Schlepperbanden vorgehen und weniger humanitäre Visa vergeben. Die USA können ihrerseits Mittelamerikaner auf der gesamten Länge der Grenze nach Mexiko zurückschicken, wo sie auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten müssen. Bislang war dies nur in einigen Städten möglich.

Trumps Drohungen zeigen Wirkung

Details werde das US-Aussenministerium zu der Vereinbarung bekannt geben, sagte Trump. Er hatte die Migrationsfrage kurz zuvor noch mit der Bereitschaft Mexikos verknüpft, ab sofort in grossem Stil Agrarprodukte von den USA kaufen.

Eine mexikanische Delegation unter Leitung von Aussenminister Marcelo Ebrard hatte sich in tagelangen Verhandlungen in Washington bemüht, die Strafzölle abzuwenden. Auf seinem Flug nach Washington hatte Trump dann «gute Chancen» für einen Deal gesehen. Er hatte auch geschrieben, sollte eine Einigung scheitern, «wird Mexiko am Montag am Montag damit anfangen, Zölle auf dem Fünf-Prozent-Niveau zu bezahlen». Tatsächlich hätten aber Importeure in den USA die Zölle zahlen müssen.

Inflation abgewehrt

Kritiker warnten deshalb vor Preissteigerungen in den USA und vor schweren Auswirkungen auf die Wirtschaft in den beiden benachbarten Ländern. Mexiko zählt gemeinsam mit China und Kanada zu den grössten Handelspartnern der Vereinigten Staaten.

Mexiko importiert bereits grosse Mengen an Agrarprodukten aus den USA. Trump hatte seine Zoll-Androhung bisher stets davon abhängig gemacht, wie stark Mexiko auf US-Forderungen bezüglich der Grenzsicherung eingeht. Mexiko hatte daraufhin erhebliche Zugeständnisse gemacht, unter anderem die Abordnung von 6'000 Soldaten zur zusätzlichen Sicherung der Südgrenze in Richtung Guatemala. (SDA/kes)

Donald Trump News

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Böse Zungen würden behaupten, Trump habe so mehr Zeit fürs Golfen.
Der US-Präsident sorgt mit seinen kontroversen Aussagen häufiger für Aufruhr in der internationalen Gemeinschaft.
AP Photo

Seit Donald Trump 2016 zum 45. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt wurde, wirbelt er die internationale Politik durcheinander. Bleiben Sie auf dem Laufenden mit allen Bildern, News & Videos aus den USA.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.