Einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Organisation Oxfam zufolge schafften die 50 grössten Firmen des Landes im Jahr 2015 zur Vermeidung von Steuerzahlungen insgesamt 1,6 Billionen Dollar beiseite. Das war ein Anstieg um 200 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr.
Die Firmen hätten sich ein Netzwerk aus 1751 Tochterfirmen aufgebaut, um ihre Gewinne zu verschieben, erklärte Oxfam. Spitzenreiter war der Studie zufolge der Technologiekonzern Apple mit gebunkerten Beträgen von mehr als 200 Milliarden Dollar, gefolgt von dem Pharmakonzern Pfizer und Microsoft mit 193,6 Milliarden Dollar beziehungsweise 124 Milliarden Dollar.
Steuervermeidung sei «rund um den Globus gängige Praxis» geworden, erklärte Robbie Silverman von Oxfam. Auf diese Weise entgingen den USA Steuerzahlungen von jährlich rund 135 Milliarden Dollar. Oxfam wertete für die Studie die zugänglichen Daten der Unternehmen aus.
Das Steueroasen-Modell ist zwar nicht per se illegal. Auch nach US-Recht ist es Firmen erlaubt, Gewinne aus Geschäften im Ausland ausserhalb des Landes zu parken. Briefkastenfirmen können allerdings für illegale Steuerhinterziehung oder Geldwäsche genutzt werden.
US-Präsident Donald Trump plant eine Steuerreform und will dabei unter anderem die Steuern für Unternehmensgewinne in den USA drastisch von derzeit 35 auf bis zu 15 Prozent senken. Oxfam kritisierte diese Pläne: Sie würden grosse Unternehmen zulasten kleinerer Konzerne und Massnahmen zur Armutsbekämpfung begünstigen, erklärte die Organisation.