US-Regierung erlässt Sanktionen gegen Russen-Oligarchen
Trump nimmt Vekselberg ins Visier

Die USA haben neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie richten sich gegen sieben Oligarchen und zwölf ihrer Firmen, deren Vermögen in den USA eingefroren werden.
Publiziert: 06.04.2018 um 20:40 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:10 Uhr
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Viktor Vekselberg wird so schnell nicht mehr in die USA einreisen können.
Foto: Pavel Golovkin
Patrik Berger und Julia Fritsche

Donald Trump (71) verschärft die Gangart gegenüber Russland. Die USA haben Sanktionen gegen sieben Oligarchen und zwölf ihrer Firmen verhängt. Betroffen sind einige der reichsten Russen, die eng mit Präsident Wladimir Putin (55) verbunden sind. Darunter ist mit Milliardär Viktor Vekselberg (60) auch ein Unternehmer, der mit seiner Renova viele wichtige Schweizer Firmen kontrolliert.

So etwa den Technologiekonzern OC Oerlikon oder Sulzer. Bei OC Oerlikon heisst es auf Anfrage von BLICK, dass man die neue Situation erst analysieren müsse. Kein Wunder: Noch im Februar hat man stolz eine fünfjährige Zusammenarbeit mit Boeing verkündet. Der Flugzeugbauer dürfte kaum mit einer Firma zusammenarbeiten, die bei Trump in Ungnade gefallen ist.

Schweizer Firmen mit Vekselberg-Beteiligung werden nicht namentlich genannt

Ähnlich tönt es auch aus Winterthur ZH. «Wir versuchen abzuklären, was das für uns bedeutet», sagt ein Sulzer-Sprecher. Vekselberg besitzt fast 65 Prozent des Traditionsunternehmens. Renova wird in den Unterlagen des US-Finanzministeriums namentlich genannt. Die Schweizer Firmen, an denen Vekselberg beteiligt ist, dagegen nicht. Renova wollte keine Fragen von BLICK beantworten. Auch nicht, ob es einen Zusammenhang mit den Sanktionen hat, dass die Webseite stundenlang tot war.

Mit Suleiman Kerimow (51) steht ein weiterer Russe mit Bezug zur Schweiz auf der Sanktionsliste. Er soll eng mit dem Luzerner Studhalter-Clan verbandelt sein, der beim FC Luzern die Fäden zieht.

Vermögenswerte werden eingefroren, Immobilien und Bankkonten beschlagnahmt

Die Folgen für die Betroffenen sind happig: Ihre Vermögenswerte werden eingefroren, Immobilien und Bankkonten beschlagnahmt. Zudem dürfen sie nicht in die USA einreisen. Damit nicht genug: Sie dürften kaum noch eine Schweizer Bank finden, die mit ihnen geschäftet – aus Angst vor Theater mit den Amis.

Die neuen Sanktionen werden das schlechte Verhältnis zwischen den USA und Russland weiter belasten. Die Grossmächte haben erst kürzlich Dutzende Diplomaten ausgewiesen. Hintergrund sind Vorwürfe an Moskau, es stecke hinter der Vergiftung des Ex-Doppelagenten Sergej Skripal (66) in Grossbritannien.

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