In einem internen Mail informierte Visana ihre Mitarbeiter Dienstagmorgen darüber, dass ihr CEO Urs Roth (†58) am Montag Suizid begangen hat. «Wir haben die traurige Pflicht, Ihnen den Tod unseres Vorsitzenden der Direktion, Urs Roth, mitzuteilen. Er ist gestern Montag freiwillig aus dem Leben geschieden», zitiert «20min» das Schreiben.
Kurze Zeit später informiert die Krankenkasse die Öffentlichkeit. «Der Trauerfamilie sprechen wir unser herzliches Beileid aus», steht weiter in der Mitteilung. Roth war seit 1995 für die Visana tätig, seit 2012 als CEO. Gemäss Visana wird den Vorsitz der Direktion per sofort Valeria Trachsel, Urs Roths Stellvertreterin, übernehmen.
Kongress kurzfristig abgesagt
Für weitere Fragen zum Todesfall verweist Visana an die Kantonspolizei Bern. «Im Moment laufen die Abklärungen zur Todesursache. Stand jetzt liegt aber kein Hinweis auf Dritteinwirkung vor», sagt eine Sprecherin zu BLICK.
Am jährlichen Visana-Kolloquium in Thun BE vom letzten Freitag, einem hochkarätigen Treffen der Gesundheitsbranche, hatte sich Urs Roth kurzfristig entschuldigen lassen. Lorenz Hess (57), Verwaltungsratspräsident der Visana und Berner BDP-Nationalrat, erklärte den Anwesenden, dass «ein Todesfall im engsten Familienkreis» Urs Roth an einer Teilnahme hindere, wie das Portal «Medinside» berichtet. Hess bestätigt gegenüber BLICK, diese Aussage gemacht zu haben.
«Ich bin völlig überrascht vom Hinschied von Urs Roth», sagt Hess. «Wir standen in regelmässigem Austausch. Vor zehn Tagen habe ich Urs Roth zum letzten Mal gesehen.» Nichts habe darauf hingedeutet, dass es ihm nicht gut gehe.
Er werde Roth als Menschen in Erinnerung behalten, der seine Position gegenüber dem Verwaltungsrat fundiert und bestimmt vertreten habe. «Er ist immer sehr loyal und professionell mit den Entscheiden umgegangen, die in den Sitzungen gefällt worden sind», sagt Hess.
Treuer Schaffer und YB-Fan
Im September 2012 übernahm Roth den Chefposten bei der Visana. Es war die späte Krönung für den Berner, dem 2005 noch ein Externer in der Person von Peter Fischer vor die Nase gesetzt wurde. Doch Roth, den Schaffer und Beirat des BSC Young Boys, liess das unbeeindruckt. Er blieb der Visana treu.
Als Leiter des Ressort Services hatte er zuvor bereits grossen Einfluss auf die Weiterentwicklung der grössten Berner Krankenkasse. Er verantwortete die Prämienberechnungen, leitete den Rechtsdienst und den ärztlichen Dienst und trug auch die oberste Verantwortung für 1200 Mitarbeiter.
«Niederlagen sind ärgerlich»
Der damalige Präsident, Albrecht Rychen, sagte 2012 anlässlich der Ernennung Roths zum CEO, er passe mit seiner unaufgeregten Art, seinem immensen Fachwissen und der grossen Akzeptanz bei den Mitarbeitern perfekt ins Anforderungsprofil. Roth kenne sich wie kaum ein Zweiter aus in dieser Branche.
In einem Interview mit der «Schweizer Versicherung» sagte Roth auf die Frage, wie er sich nach einer Niederlage wieder aufrichte: «Niederlagen sind ärgerlich. Ab und zu muss man eine hinnehmen – leider, weil es sich aus den Umständen ergibt», sagte Roth. Und: «Wenn dies eintritt, gehe ich den Ursachen nach, um mich dann als positiv denkender Typ wieder in neue Herausforderungen zu stürzen.»
Die Geschäfte laufen gut
Die Visana ist eine der grössten Schweiz Kranken- und Unfallversicherer. Sie hat laut eigenen Angaben 827'000 Privat- und 13'000 Firmenkunden. Am Hauptsitz in Bern und in 100 Filialen im Land arbeiten 1300 Angestellte. Das Prämienvolumen beträgt rund 3,3 Milliarden Franken.
Geschäftlich lief es der Visana im letzten Jahr rund: Sie konnte ihren Gewinn von 69,8 auf 196,4 Millionen Franken steigern. Unter anderem darum setzte es in der Grundversicherung für die grosse Mehrheit der Versicherten aufs Jahr 2019 nur eine kleine Prämienerhöhung. Bei der Zusatzversicherung gab es sogar eine Nullrunde.
Urs Roth reiht sich in eine ganze Reihe bekannter Top-Manager ein, die freiwillig aus dem Leben geschieden sind: Swisscom-CEO Carsten Schloter (†49), Zurich-Finanzchef Pierre Wauthier (†53), der Ex-Zurich-Konzernchef Martin Senn (†59), Ricola-Chef Adrian Kohler (†53) oder Alex Widmer (†52), Chef von Julius Bär.
- 12. November 2018: Der Chef der Krankenkasse Visana, Urs Roth, scheidet freiwillig aus dem Leben.
- 27. Mai 2016: Der ehemalige Zurich-Chef Martin Senn nimmt sich 59-jährig in Klosters GR das Leben.
- 26. August 2013: Pierre Wauthier, französisch-britischer Finanzchef der Zurich, begeht im Alter von 53 Jahren Suizid.
- 23. Juli 2013: Swisscom-Chef Carsten Schloter wird leblos in seiner Wohnung in Villars-sur-Glâne FR aufgefunden. Die Polizei geht beim Tod des 49-Jährigen von Suizid aus.
- 24. November 2011: Der Chef des Laufentaler Bonbon-Konzerns Ricola, Adrian Kohler, setzt seinem Leben im Alter von 53 Jahren ein Ende, nachdem er den Verwaltungsrat über «Unregelmässigkeiten in seiner persönlichen Geschäftsbesorgung» orientiert hatte.
- 7. Mai 2011: Der deutsche Industriellenerbe, Fotograf und Kunstsammler Gunter Sachs erschiesst sich im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in Gstaad BE. Er hatte befürchtet, an Alzheimer erkrankt zu sein.
- 26. Januar 2010: Der 61-jährige, unter Alkoholproblemen leidende Bündner Polizeikommandant und WEF-Sicherheitschef Markus Reinhardt nimmt sich in einem Hotelzimmer in Davos das Leben.
- 7. September 2010: Der ehemalige deutsche Flick-Manager und Industrieberater Eberhard von Brauchitsch und seine Frau Helga, beide 83-jährig, scheiden in Zürich mit Hilfe von Exit aus dem Leben
- 22. April 2009: Der Finanzchef des verstaatlichen US-Hypothekengiganten Freddie Mac, der 41-jährige David Kellermann, wird nach einem Suizid in seinem Wohnhaus in einem Vorort Washingtons gefunden.
- 6. Januar 2009: Steven L. Good, der 52-jährige Chef von Sheldon Good & Company Auctions International, eines führenden US-Immobilienauktionshauses, nimmt sich in einem Wald bei Chicago das Leben.
- 5. Januar 2009: Der deutsche Milliardär Adolf Merckle begeht wegen Millionenverlusten in seinem Unternehmensimperium, zu dem auch der Baselbieter Generikahersteller Mepha gehörte, Suizid.
- 23. Dezember 2008: Der 65-jährige Franzose Thierry Magon de la Villehuchet, Gründer eines in der Madoff-Betrugsaffäre geschädigten Investmentfonds, wird in seinem New Yorker Büro tot aufgefunden.
- 16. Dezember 2008: Der dänische Topbanker Christen Schnor von der HSBC nimmt sich im Alter von 49 Jahren in einer Suite eines Londoner Luxushotels das Leben.
- 3. Dezember 2008: Alex Widmer, einer der bekanntesten Privatbankiers der Schweiz und seit 2007 Chef der Bank Julius Bär, nimmt sich im Alter von 52 Jahren in seiner Villa in Baden das Leben. (SDA)
- 12. November 2018: Der Chef der Krankenkasse Visana, Urs Roth, scheidet freiwillig aus dem Leben.
- 27. Mai 2016: Der ehemalige Zurich-Chef Martin Senn nimmt sich 59-jährig in Klosters GR das Leben.
- 26. August 2013: Pierre Wauthier, französisch-britischer Finanzchef der Zurich, begeht im Alter von 53 Jahren Suizid.
- 23. Juli 2013: Swisscom-Chef Carsten Schloter wird leblos in seiner Wohnung in Villars-sur-Glâne FR aufgefunden. Die Polizei geht beim Tod des 49-Jährigen von Suizid aus.
- 24. November 2011: Der Chef des Laufentaler Bonbon-Konzerns Ricola, Adrian Kohler, setzt seinem Leben im Alter von 53 Jahren ein Ende, nachdem er den Verwaltungsrat über «Unregelmässigkeiten in seiner persönlichen Geschäftsbesorgung» orientiert hatte.
- 7. Mai 2011: Der deutsche Industriellenerbe, Fotograf und Kunstsammler Gunter Sachs erschiesst sich im Alter von 78 Jahren in seinem Haus in Gstaad BE. Er hatte befürchtet, an Alzheimer erkrankt zu sein.
- 26. Januar 2010: Der 61-jährige, unter Alkoholproblemen leidende Bündner Polizeikommandant und WEF-Sicherheitschef Markus Reinhardt nimmt sich in einem Hotelzimmer in Davos das Leben.
- 7. September 2010: Der ehemalige deutsche Flick-Manager und Industrieberater Eberhard von Brauchitsch und seine Frau Helga, beide 83-jährig, scheiden in Zürich mit Hilfe von Exit aus dem Leben
- 22. April 2009: Der Finanzchef des verstaatlichen US-Hypothekengiganten Freddie Mac, der 41-jährige David Kellermann, wird nach einem Suizid in seinem Wohnhaus in einem Vorort Washingtons gefunden.
- 6. Januar 2009: Steven L. Good, der 52-jährige Chef von Sheldon Good & Company Auctions International, eines führenden US-Immobilienauktionshauses, nimmt sich in einem Wald bei Chicago das Leben.
- 5. Januar 2009: Der deutsche Milliardär Adolf Merckle begeht wegen Millionenverlusten in seinem Unternehmensimperium, zu dem auch der Baselbieter Generikahersteller Mepha gehörte, Suizid.
- 23. Dezember 2008: Der 65-jährige Franzose Thierry Magon de la Villehuchet, Gründer eines in der Madoff-Betrugsaffäre geschädigten Investmentfonds, wird in seinem New Yorker Büro tot aufgefunden.
- 16. Dezember 2008: Der dänische Topbanker Christen Schnor von der HSBC nimmt sich im Alter von 49 Jahren in einer Suite eines Londoner Luxushotels das Leben.
- 3. Dezember 2008: Alex Widmer, einer der bekanntesten Privatbankiers der Schweiz und seit 2007 Chef der Bank Julius Bär, nimmt sich im Alter von 52 Jahren in seiner Villa in Baden das Leben. (SDA)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net