Urner haben die tiefsten Medikamentenkosten der Schweiz
Darum sind wir die Zähesten!

Eine Studie zeigt: Im Kanton Uri rennen die Leute nicht wegen jedes Wehwehchens zum Arzt. Die bewährten Hausmittel sind Trumpf.
Publiziert: 08.12.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:18 Uhr
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Marianne Hess (51) aus Unterschächen schwört auf alte Hausmittel wie Murmeltier-Öl und Enzian-Schnaps.
Foto: Mischa Christen
Anian Heierli

Schweizer geben immer mehr für Medikamente aus. Am wehleidigsten sind die Welschen. Sie treiben die Gesundheitskosten in die Höhe, weil sie für jedes Wehwehchen zu Medis greifen (BLICK berichtete).

Nicht so die Urner. Der neue Arzneimittelreport der Krankenkasse Helsana beweist: In Uri liegen die Medikamentenkosten um ein Viertel unter dem Schweizer Durchschnitt. Das ist weniger als in jedem anderen Kanton.

Die BLICK-Recherche zeigt: Bergler springen nicht gleich wegen jedes Wehwehchens zum Doktor. Alte Hausmittel sind Trumpf. Hier gilt: Lieber Kräutertee, Enzian-Schnaps und Essig-Wickel statt Aspirin, Ibuprofen oder Neocitran.

Auch das entspannte Landleben und die frische Alpenluft wirken sich wohl positiv auf die niedrigen Medikamentenkosten aus. Denn: Viele fühlen sich kerngesund. Valentin Luthiger (25) aus Altdorf hat seinen letzten Arztbesuch sogar vergessen. «Das war vor Jahren», sagt er. Und: «Wir Urner sind hart im Nehmen.»

Marianne Hess (51), Unterschächen: «Im Schächental schwören viele auf Hausmittel und Naturprodukte. Bei mir sind es Murmeltier-Öl gegen Husten, Essig-Wickel gegen Fieber und Enzian-Schnaps gegen Bauchschmerzen. Erst wenn das nichts mehr nützt, gehe ich zum Arzt.» 

Andreas Schuler (26), Altdorf: «Ich bin zum Glück nie so richtig krank. Regelmässiges Fitness-Training und Sport in der Natur halten mich gesund. Wenn trotzdem eine Erkältung kommt, trinke ich Tee. Und auch bei leichtem Fieber arbeite ich weiter und bleibe nicht zu Hause.»

Daniela Szekely (46), Altdorf: «Urner haben ja bekanntlich einen Stieregrind. Wir sind wohl zu stolz, als dass wir wegen jedem Wehwehchen gleich zum Arzt rennen. Auf dem Land sind die Leute robuster. In städtischen Gebieten ist man vielleicht ja wegen der dicken Luft häufiger krank.»

Olivier Recht (45), Bürglen: «Ich bin Wirt. Und als Gastronom habe ich keine Zeit zum Kranksein. Wenn ich trotzdem eine Grippe habe, versuche ich es mit Kräutertee und viel Flüssigkeit. Mein persönlicher Tipp: Wer anständig isst, bleibt gesund.»

Valentin Luthiger (25), Altdorf: «An meinen letzten Arztbesuch kann ich mich nicht erinnern. Das ist Jahre her. Ich achte darauf, immer genug zu schlafen. Ich denke, die allerwichtigsten Hausmittel sind reichlich Erholung, viel trinken und frische Luft.»

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