Die Wahl passe ins Portfolio von Wanda, teilte der Konzern am Freitag mit. Das Unternehmen, das lange vor allem im Immobiliengeschäften gewachsen ist, befindet sich in einem Umbau. Ziel ist es, einen der grösstem Unterhaltungskonzerne des Welt zu schmieden.
Die Gruppe ist bereits der grösste Kinobetreiber der Welt. Der Umsatz an den Kinokassen in China, wo Wanda die grösste Kinokette betreibt, hat im vergangenen Jahr um fast 50 Prozent zugelegt.
Wanda-Besitzer Wang Jianlin, einer der reichsten Männer Chinas, will aber nicht nur Filme vorführen, sondern sie auch selbst produzieren. Seine Vision ist es, dass chinesische Filme endlich so gut werden, dass sie ein globales Publikum begeistern können.
Um zu lernen, geht für Wang Jianlin kein Weg an Hollywood vorbei: Erst im Januar kaufte Wanda das grosse kalifornische Filmstudio Legendary Entertainment für 3,5 Milliarden Dollar. Legendary hat unter anderem Blockbuster wie «Jurassic Park», «Batman» oder «Inception» produziert. Im September verkündeten Wanda und das Hollywood-Studio Sony Pictures eine enge Kooperation.
Das Know-How von Legendary, Sony und nun Dick Clark Productions wird Wanda in seinem eigenen gewaltigen Filmstudio zugute kommen: Das Unternehmen baut in der ostchinesischen Hafenmetropole Qingdao derzeit einen riesigen Komplex mit Film- und Fernsehstudios, der 2017 eröffnet werden soll.
Wandas Tochterfirma Legendary East produziert bereits jetzt einen Film über die Chinesische Mauer, der auf den internationalen Markt zielt. Der Streifen mit dem amerikanischen Schauspieler Matt Damon in der Hauptrolle soll im Februar 2017 in die Kinos kommen.
Auch den Markt der Vergnügungsparks will Milliardär Wang Jianlin, der enge politische Kontakte nach Peking unterhält, aufrollen: Wanda betreibt bereits drei Ressorts, die ähnlich gross sind wie das Disneyland in Shanghai.
15 bis 20 weitere sollen in den kommenden fünf Jahren folgen. Ebenfalls aktiv ist Wanda im Sportgeschäft: Im August 2015 kaufte das Unternehmen für 650 Millionen US-Dollar die Marke «Ironman» und die World Triathlon Corporation.
Vor einem Jahr stieg der Konzern für 45 Millionen Euro beim spanischen Fussballclub Atlético Madrid ein. 2015 kaufte Wanda für gut eine Milliarde Euro den Zuger Sportvermarkter Infront.