Woll- und Turopolje-Schweine seien für ihre starke Wühl- und Suchtätigkeit bekannt, teilte der Kanton Zug am Donnerstag mit. Diese Eigenschaft wollte dieser nutzen und lancierte in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Agroscope einen Versuch mit dem Ziel, den Erdmandelgrasbestand auf einer mit dem invasiven Neophyten verseuchten Fläche zu dezimieren.
Auf einer Fläche von rund 20 Aren im Gebiet Bibersee in der Gemeinde Cham ZG, die mässig mit Erdmandelgras verseucht war, durchwühlten die Schweine im Herbst 2019 den Boden sehr intensiv auf. «Nach kurzer Zeit war die Fläche umgewälzt», heisst es in der Medienmitteilung. Fütterungstests zeigten, dass diese Mandeln für die Schweine ein Leckerbissen sind.
Die Überwachungen mit einer Langzeitkamera zeigten, dass vor allem dort, wo die dichtesten Bestände von Erdmandelgras waren, eine sehr hohe Wühlaktivität stattfand, heisst es weiter.
Die Anzahl Erdmandelgraspflanzen pro zehn Liter Boden nahmen laut René Total von Agroscope am Ende des Versuchs deutlich ab im Vergleich zu den Proben vor dem Versuch. Da die Fläche jedoch nicht sehr stark mit Erdmandelgras besiedelt war, konnten nur wenige Proben gezogen werden. Der Versuch müsste daher allenfalls auf einer stärker verseuchten Fläche wiederholt werden.
In den Kotproben wurden nach einem Monat keine auskeimenden Mandeln gefunden. Dies bedeute, dass die Schweine die Mandeln beim Fressen und Verdauen soweit zerstören, dass diese nicht mehr auskeimen, heisst es.
Der Aufwand für die Betreuung der Schweine sei aber nicht zu unterschätzen. Und: Die Bekämpfung des Erdmandelgrases mit Hilfe der Schweine sei keine hundertprozentige Lösung, heisst es. Freilandschweine könnten aber bei der Bekämpfung von Erdmandelgras zur ersten Reduktion des Problemunkrauts verhelfen.
(SDA)