Und die «italienischen Oliven» kommen nicht aus Italien!
Alnatura-Öl von der Migros soll Gift enthalten

Die deutsche Stiftung Warentest hat im Alnatura Olivenöl krebserregendes Mineralöl gefunden. In der Schweiz ist es bei der Migros im Verkauf.
Publiziert: 30.01.2016 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:47 Uhr
Das Olivenöl von Alnatura soll laut Stiftung Warenstest giftige Stoffe enthalten.
Foto: Alnatura
Onur Ogul

Aufgepasst beim Kauf von Olivenöl! Die deutsche Stiftung Warentest hat schlechte Nachrichten für gesundheitsbewusste Konsumenten: Jedes 2. Von 26 getesteten Olivenölen fällt bei ihrem Test durch. Der Befund: heikle Mineralöl-Kohlenwasserstoffe finden sich in zahlreichen Produkten.

Darunter auch im Produkt von Alnatura, das in der Schweiz in der gleichnamigen Bio-Supermarktkette und bei der Migros im Verkauf ist.

Krebserregende Stoffe gefunden

Das getestete «Italienische Olivenöl» enthalte sowohl aromatische (MOAH) als auch gesättigte Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOSH), schreibt Stiftung Warentest.

MOAH gelten als potenziell krebserregend. MOSH können sich im Körper anreichern und Organe schädigen.

Oliven schon beim Wachstum verunreinigt

Typischerweise lassen sich Mineralölstoffe in Lebensmitteln finden, die in Verpackungen stecken, welche mit mineralölhaltigen Farben bedruckt sind. Doch für das Olivenöl von Alnatura spielt das keine Rolle. Es ist in einer Glasflasche verpackt.

BLICK fragte die Migros für eine Stellungnahme an. Die Grossverteilerin verwies auf eine Stellungnahme von Alnatura Deutschland. Dort steht, Mineralölbestandteile kämen heute praktisch überall vor. Alnatura gehe davon aus «dass die Mineralölspuren auf die umweltbedingte Grundbelastung zurückzuführen sind.»

Das heisst, die Oliven seien während ihres Wachstums Schadstoffen ausgesetzt, zum Beispiel Feinstaub. Eine eigene Analyse habe ausserdem einen geringeren Wert der giftigen Stoffe ergeben, schreibt Alnatura.

Italienisches Olivenöl ohne Oliven aus Italien?

Die Stiftung Warentest stufte das Öl noch aus anderen Gründen als mangelhaft ein. Analysen hätten ergeben, dass die Oliven wahrscheinlich gar nicht aus Italien stammen, so wie es die Etikette vorgibt. Zudem habe das Öl einen angefaulten Geschmack. So als seien die Früchte von der Olivenfliege befallen gewesen.

Auch diese Vorwürfe weist Alnatura zurück. Eigene Tests hätten andere Resultate ergeben.

Migros handelt vorerst nicht 

Migros-Sprecherin Martina Bosshard sagt, Alnatura nehme sich dem Thema an. Der Detailhändler selbst unternehme zum jetzigen Zeitpunkt nichts. Das Produkt bleibt im Sortiment.

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