Rassismus-Aufruhr macht auch vor US-Traditionsreis nicht Halt
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Reislogo mit Schwarzem vor Aus:Jetzt hat auch Uncle Ben's ausgelacht

Uncle Ben's Logo nicht länger zeitgemäss
Rassismus-Aufruhr macht auch vor US-Traditionsreis nicht Halt

In der Schweiz ists der Mohrenkopf, in den USA Reis von Uncle Ben's. Ist der Kopf eines Schwarzen beim Mohrenkopf-Logo schon seit Längerem weg, soll der ältere schwarze Herr auch nicht länger auf Packungen des Traditionsreises lächeln.
Publiziert: 17.06.2020 um 23:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.06.2020 um 15:26 Uhr
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Schluss damit. «Black Lives Matter» führt auch zu einem Umdenken bei Lebensmittelmultis.
Foto: AFP

Die Anti-Rassismus-Proteste in den USA führt jetzt auch bei einigen bekannten Markten zu einem – wortwörtlichen – Köpferollen. Die um den ganzen Erdball bekannte Reismarke Uncle Ben‘s hat angekündigt, ihr Logo ändern zu wollen. Damit will der Konzern seinen Beitrag zu einem Ende von «rassistischen Vorurteilen und Ungerechtigkeiten» leisten, teilte am Mittwoch der Lebensmittelriese Mars mit, zu dem Uncle Ben‘s gehört.

Noch ist nicht klar, wer oder was den lächelnden älteren Afroamerikaner im Anzug und mit schütterem Haar ersetzen soll. Offenbar sei aber der Zeitpunkt gekommen, das Markenlogo «weiterzuentwickeln». Einen Zeitplan gebe es nicht, heisst es, «alle Möglichkeiten» würden geprüft.

Auch die Tage von Aunt Jemima sind gezählt

Grossen Erfolg können die Black-Lives-Matter-Aktivisten auch bezüglich Aunt Jemima verbuchen. Die Marke des Getränke- und Lebensmittelmultis, deren Produktepalette Backmischungen für Pancakes sowie Sirup umfasst, wird von einer lachenden Afroamerikanerin geziert. Nicht mehr lange. Das Logo der seit mehr als 130 Jahren bestehenden Marke werde aufs Jahresende abgeschafft, teilte der Mutterkonzern mit. Das Logo, monierten Kritiker, bilde klischeehaft eine schwarze Frau als Maskottchen im Stil einer freundlichen Dienerin ab.

Traditionsmarken stehen unter starkem Druck, sich gesellschaftlichem Wandel anzupassen. «Wir müssen einen intensiven Blick auf unsere Marken werfen und sicherstellen, dass sie unsere Werte widerspiegeln und die Kundenerwartungen erfüllen», räumte Kristin Kroepfl ein, Marketingchefin der Pepsi-Tochter Quaker Foods. (kes)

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