Der Krankenkassen-Schock ist da! 2024 steigt die mittlere Prämie für die obligatorische Grundversicherung im Schnitt um 8,7 Prozent. Dabei unterscheiden sich die Prämien bei den Kassen je nach Alter, Wohnort und Geschlecht. Höchste Zeit für einen Vergleich.
Um auf Jahresbeginn die Krankenkasse wechseln zu können, gilt der 30. November als Stichtag. Bis dann muss man die alte Versicherung kündigen, so dass ein Wechsel der Grundversicherung möglich wird. Beim Vergleich helfen sollen Portale im Internet. Doch nicht alle Plattformen eignen sich für jeden Versicherten. Blick zeigt, wie die Vergleichsportale funktionieren und was die einzelnen Anbieter voneinander unterscheidet.
Wie funktionieren die Vergleichsplattformen?
Jahrgang, Geschlecht und Wohnort – das sind die wichtigsten Daten, die die Plattformen benötigen. Danach spucken die Rechner die jeweiligen Prämien aus. Bei jedem Anbieter ist es zudem möglich, mehrere Personen gleichzeitig abzugleichen. Vor allem für Familien ist das angenehm.
Auf vielen Websites kann man direkt eine Offerte einer Krankenkasse anfordern – kostenlos. So kann man direkt eine neue Versicherung abschliessen. Die Plattformen verdienen mit der Vermittlung ihr Geld. Für jede angenommene Offerte gibts eine Provision der Krankenkasse.
Kleine Verwirrung gibts beim Preis: Die verschiedenen Portale liefern grundsätzlich alle dieselben Prämien. Neben den Kosten für die Versicherung wird aber auch die Umweltabgabe des Bundes über die Krankenkasse rückverteilt. Für das Jahr 2023 waren das 5.10 Franken pro Monat. Je nach Prämienrechner wird dieser Betrag einberechnet oder nicht.
Welche unabhängigen Portale gibt es?
priminfo.admin.ch
Priminfo ist der werbefreie Prämienrechner vom Bund. Die Plattform hebt sich vor allem dank zwei Spezial-Funktionen hervor. Dank dem Franchisenvergleich kann der Versicherte die verschiedenen Franchisen der Kassen direkt in einer Tabelle vergleichen. Zudem stellt Priminfo einen Überblick über die Prämienveränderung der vergangenen sechs Jahre zur Verfügung.
Grosser Nachteil der Bundeswebsite: Man kann nicht direkt eine Offerte anfordern, sondern nur Prämien vergleichen.
konsumentenschutz.ch
Auch wenn das Portal der Stiftung für Konsumentenschutz eine nicht so grosse Übersicht wie der Bund liefert, profitiert man von Extras. Wer seine jährlichen Krankheitskosten im Kopf hat, kann seine optimale Franchise berechnen lassen. Diese zieht die Website dann automatisch in den Vergleich. Schlussendlich kann man bei einem passenden Treffer die Versicherung auch abschliessen. Das ist ein grosser Pluspunkt im Gegensatz zu Priminfo.
swupp.ch
Eine weitere Alternative ist swupp.ch. Die Krankenkassen zahlen dem Anbieter Provisionen für angenommene Offerten. Das hat auf den Kunden aber keinen Einfluss. Ein netter Zusatz: Auf einen Blick sieht man, wie viele Menschen bei der jeweiligen Kasse versichert sind, wie lange die durchschnittliche Rückerstattung dauert und wie effizient die Versicherung arbeitet (Verwaltungskosten pro Person).
Einen Nachteil hat Swupp: Es ist nicht möglich, verschiedene Versicherungsmodelle gleichzeitig abzugleichen.
Was können die kommerziellen Anbieter?
comparis.ch
Neben den unabhängigen Anbietern gibt es Portale, die mit Werbedeals ihre eigenen Konten füllen möchten. Durch die Verträge mit den Krankenkassen wollen sie bevorzugt die Versicherungen ihrer Partner vermitteln. Das macht zum Beispiel das bekannte Online-Vergleichsportal Comparis. Die Angebote der Partner werden beim Vergleich zuoberst angezeigt, auch wenn es noch günstigere Kassen gibt. Immerhin weist der Prämienrechner das Sponsoring transparent als «Anzeige» aus.
Auch bei diesem Anbieter gibt es einen Minuspunkt. So können Besucher der Website nur bei den Kassen eine Offerte bestellen, die auch mit Comparis zusammenarbeiten.
bonus.ch
Vergleichsportal eines Lausanner Web-Unternehmens. Ähnlich bekannt wie Comparis, es braucht ebenfalls ein paar Klicks, um den Vergleich zu starten, finanziert ist der Vergleich durch Vertragspartner.
Vorteil: Direkte Prämienanfragen sind möglich.
Nachteil: Begrenzte Auswahl in der Standard-Ansicht. Man muss auf «Vollansicht» gehen, um alle Kassen des Landes sichtbar zu machen.
Was bringen die Prämienrechner der Versicherungen selbst?
Die eigenen Vergleichsportale der Krankenkassen, zum Beispiel von der Sanitas, vergleichen und vermitteln nur ihre eigenen Versicherungsangebote. Dies lohnt sich nur, wenn man bei seiner Versicherung zufrieden ist, vielleicht aber auf ein günstigeres Modell oder eine andere Franchise wechseln will.