Es ist ein Trend in Europa: Autos, die viele Schadstoffe in die Luft blasen, dürfen nicht mehr in die Innenstädte fahren. Nur Fahrzeuge mit einer erforderlichen Vignette dürfen rein. Somit sollen die Stadtzentren verkehrsberuhigt und die Luftqualität gesteigert werden.
VCS will Innenstädte von Drecksschleudern befreien
In vielen deutschen Städten gibt es diese «Umwelt-Plakette». Frankreich Hauptstadt hat eine auf Anfang dieses Jahres eingeführt.
Der Verkehrs-Club Schweiz (VCS) will dem Trend jetzt folgen: VCS-Präsidentin Evi Allemann (38) will ein System mit Umwelt-Etiketten jetzt auch in der Schweiz einführen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Kantone sollen Umwelt-Vignette genehmigen dürfen
Die SP-Nationalrätin will in der Session kommende Woche einen entsprechenden Vorstoss einreichen. Demnach sollen die Kantonen die Möglichkeit erhalten, für interessierte Gemeinden eine Umwelt-Vignette einzuführen.
Nach Allemanns Meinung verfügt der Bundesrat bereits heute über die nötigen gesetzlichen Grundlagen, um den Kantonen dieses Instrument in die Hände zu geben. Die Regierung brauche bloss in eigener Kompetenz die entsprechenden Verordnungen anzupassen.
VCS-Vorstoss wegen Abgas-Bschiss
Mithilfe der Vignette könnten Schadstoffschleudern «insbesondere von dicht bebauten Agglomerationsgebieten» ferngehalten werden, heisst es in der Begründung von Allemanns Motion, die der «Tages-Anzeiger» zitiert.
Warum jetzt der Vorstoss? Allemanns Antwort: Die enttäuschenden Reaktionen auf den VW-Diesel-Skandal. «Die Politik versucht, den Skandal auszusitzen», so die SPlerin gegenüber dem «Tages-Anzeiger».
Es gab schon einmal einen Vorschlag für Umwelt-Zonen in Städten
Ihr Vorschlag ist indes nicht ganz neu. Schon vor sieben Jahren hatte das Umwelt- und Verkehrsdepartement die Schaffung von Umweltzonen, die für bestimmte Wagen gesperrt wären, geplant. Doch das Projekt wurde auf Eis gelegt. (grv)