Umstellung des Liefersystems
Nestlé baut Tiefkühlvertrieb in USA um und streicht 4000 Jobs

Im Zuge der von Nestlé angekündigten Umstellung des Liefersystems von Pizza und Eiscreme in den USA in diesem Jahr werden einem Medienbericht zufolge 4000 Stellen gestrichen. Am Vorabend hatte der Lebensmittelkonzern an einem Investorentag über die Pläne informiert.
Publiziert: 08.05.2019 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2021 um 12:49 Uhr
Im Zuge der Umstellung des Liefersystems von Pizza und Eiscreme in den USA streicht Nestlé in diesem Jahr laut einem Medienbericht 4'000 Stellen. (Archiv)

Nestlé schliesst in den USA sein firmeneigenes Liefernetz für Tiefkühlpizza und Eiscreme und baut im Zuge dessen 4000 Stellen ab, schrieb die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf Aussagen des Unternehmens.

Statt Supermärkte und Geschäfte direkt zu beliefern, stellt der Nahrungsmittelkonzern den Vertrieb auf ein Netzwerk um, das Nestlé bereits zur Auslieferung von anderen Tiefkühlwaren und Snacks benutzt. Mit dem Schritt will Nestlé effizienter und profitabler werden.

Ein Nestlé-Sprecher in der Schweiz konnte die Angaben zum konkreten Stellenabbau gegenüber der Nachrichtenagentur AWP bislang nicht bestätigen. Bekannt war aus den Angaben vom Vortag, dass die Umstellung Nestlé rund eine halbe Milliarde Dollar kosten wird. Beim Umsatz dürfte sich die Umstellung über Preissenkungen und Optimierungen im Sortiment 2019 einmalig niederschlagen, hiess es. Es gelte, die Folgen für die betroffenen Mitarbeiter abzufedern, hatte der Konzern ausserdem verlauten lassen.

Nicht mehr notwendig

Nestlé will unter anderem acht Vertriebszentren für Tiefkühlprodukte schliessen. Das führe neben den Einmalkosten zu einem einmaligen negativen Effekt auf den Umsatz von rund 450 Millionen Dollar, schrieb Reuters nun am Mittwoch.

Unberührt von der Umstellung bleiben die Finanzziele des Konzerns für 2019. Und der Wechsel sei bereits in den prognostizierten rund 700 Millionen Franken Restrukturierungskosten eingerechnet.

Die direkte Belieferung der Läden (Direct store delivery, DSD) sei eine hochkomplexe und teure Angelegenheit: Dafür betrieb Nestlé für das Tiefkühlgeschäft in den USA 230 Anlagen mit 4000 Angestellten und 1400 Lastwagen. Dieses Belieferungssystem habe historisch Sinn gemacht, hatte USA-Chef Steve Presley am Vortag ausgeführt.

So seien die Produkte schneller in die Regale gelangt und es sei möglich gewesen, Displays mitzuliefern. Doch heute hätten viele Detailhändler ihre Lieferketten professionalisiert, was die Vorteile habe verschwinden lassen.

Neu setzt Nestlé beim Vertrieb von Pizza und Eiscreme in den USA auf eine Zwischenlagerung in Tiefkühllagern (Frozen Warehouse distribution).

(SDA/koh)

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